Beate Anders
Junggärtner
Viele Kriege verwüsteten unser schönes Land
für noch mehr Macht geschürt von herrschaftlicher Hand.
So bekam der Rochsburger Vogt den Fehdebrief,
worin man zur Übergabe seiner Burg aufrief.
Der Rabensteiner schrieb: Jetzt geht´s dir an den Kragen!
Wir und die Leisniger kommen in drei Tagen.
Noch waren Zugbrücke und Burgtor geschlossen.
Bald schon würden Brandpfeile auf uns geschossen.
Im Burggraben lauern die hungrigen Bären.
Doch können die so viele Angreifer abwehren?
Dem Vogt brannte noch immer ein Stich wie Feuer.
Was tun??? Nun war guter Rat teuer.
Er hatte den Imker im Zorn davongejagt.
Wohin ist er fort? Hat er voll Sorge gefragt.
Eine Küchenmagd wusste vom neuen Orte.
Durch einen Geheimgang verließ sie die Pforte.
Und so wurden bis in die mondlose Nacht
alle Bienenkörbe auf den Turm gebracht.
Sich zu ergeben war der erste Teil der List.
Bis zum Moment da das Burgtor geöffnet ist...
Die Feinde zum Plündern schon eingedrungen,
der Abwurf der Bienenkörbe war gelungen.
Lautes, aggressives Summen - ihr dürft raten...
in Panik flüchteten Rösser und Soldaten.
Stellt euch vor, wie euch viele Bienen plötzlich stechen,
das wird euern Kampfgeist schlagartig brechen.
Feindliche Pferde und Waffen hat man reingebracht.
Erleichtert wurde über die wilde Flucht gelacht.
Der Vogt sagte zum Imker komm bitte zurück.
Du bekommst neue Körbe - du warst unser Glück.
Eine Liebe entstand zwischen Imker und Magd,
vielleicht hat der Vogt zur Vermählung ja gesagt.
Sie hatten viele glücklichen Jahre wie Waben.
Dereinst wurde der Imker ehrenvoll begraben.
Beate Anders