Eberesche

Beate Anders

Junggärtner
Seit
Jun 9, 2020
Beiträge
88
Standort
Hainichen

Diese Vogelbeere ein Rosengewächs ist schnell zu erklären.
Als Kernobst gehört sie botanisch zur Gattung der Mehlbeeren.
An ihren herben, aufgeschnittenen Früchten hat man erkannt,
das Kerngehäuse zeigt uns - sie ist eng mit dem Apfel verwandt.
Zwar gibt es Ähnlichkeiten, doch stammt sie nicht ab von der Esche.
Sie wächst fast überall: den Bergen und auf unwirtlicher Fläche.
Äußerst selten wird sie bei Gewitter vom Blitz getroffen.
So dass die Menschen schon lang ihrer magischen Kräfte hoffen.
Elegant, weiß blühend, orangerote Früchte, dennoch bescheiden,
konnte sie sich in ganz Europa bis zur Baumgrenze verbreiten.
Blüten und Apfelfrüchte stecken voll mit heilsamen Kräften.
Verarbeitet wird sie zu Tees, Konfitüren, Schnäpsen und Säften.
Hier die wichtigsten Anwendungen die wir von alters her kennen:
Erkältung, Heiserkeit, Bauchweh, Vitaminmangel sei zu nennen.
Jede Hausfrau kennt Pektin, Säure, Bitterstoff und Sorbit.
Ein Gelee daraus gelingt leicht - die Beeren bringen alles mit.
Auch als Nahrung für Eichhörnchen, Dachse, Vögel, Falter, Bienen,
kann diese robuste Humus-Produzentin reichlich dienen.
Wenn nach Missernten die Bauern nicht grad mit Reichtum verwöhnt,
wurden Ärzte und Händler schon mal mit Vogelbeerschnaps gelöhnt.
Als starke Wildbachbefestigung, Lawinenschutz, oder zur Zier
trotzt sie Umweltgiften, saurem Regen und Abgasen im Revier.
Ihr wertiges, rötlich gemasertes Holz kaum zu verwechseln
für Möbel, Instrumente, Fässer, zum Schnitzen oder zum Drechseln.
Dank ihrer Mystik als Wagenrad, Pfeil und Zauberstab verwandt.
Die den Nutzer angeblich schützte und er Glück im Leben fand.
Wolle wurde rotbraun gefärbt mit der Eberesche Borken.
Ein Stück Rinde in der Tasche schützt vor finanziellen Sorgen.
Alte Bauernregel:

"Hat der Vogelbeerbaum im Herbst viele Beeren,
erwarten den Bauern reichlich, goldene Ähren.
Wird der Winter rau, um das Land zu verheeren."
Reife Früchte in Kränzen oder Sträußen an Wiege, Stall und Haus
halten wohl Unglück fern und breiten einen mächtigen Schutzzauber aus.
Titel wie "Baum des Jahres 1977", "Baum des Lebens" ihr zu Ehren
trägt die "Botschafterin der Kreativität" ihren Ruhm zu mehren.
Der Förster Max Schreyer hat das Volkslied "Dar Vuglbärbaam" geschrieben.
Über sie haben viele Botaniker Studien betrieben.
Mögen Eichhörnchen und Drosseln ihre Samen gut verbreiten,
um die Natur zu stärken und um uns viel Freude zu bereiten.

Beate Anders
 
  • Gefällt mir
Reactions: Tea

Folge uns auf Social Media

Oben