Lehmiger Untergrund, stehendes Wasser im Garten

Regenvogel

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Wir stehen mitten im Bau unseres EFH. Das Grundstück liegt in Seenähe, der Wasserspiegel liegt knapp 1m unter dem Boden des Gartens. Wir wissen vom Aushub her, dass eine relativ dicke Lehmschicht in der Erde liegt. Das führt dazu, dass Regenwasser kaum abfliesst.

Nun hat es am Wochenende zünftig geregnet und prompt steht der Garten buchstäblich "im Wasser"...!

Wir sind nun etwas überrascht, dass das Wasser ganz soo schlecht abfliesst und fragen uns, wie wir die Umgebungsarbeiten, die Gartengestaltung planen sollen, damit das Wasser uns nicht ständig Probleme bereitet...

Gibt es "drainierende" Pflanzen? Oder absorbierende Bestandteile, welche dem Boden zugefügt werden könnten, damit das Wasser etwas "aufgesaugt" werden könnte?

Hat jemand einen zündenden Vorschlag für unsere Situation?
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Regenvogel
 

Pflanzensammler

Gartenguru
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Spontan: Sickerschacht und das Wasser mit Pumpe in die Oberflächenentwässerung ableiten.
In unserer Gegend wird vor Baubeginn Drainage eingebaut/verlegt, in diesem Fall aber wohl nicht mehr machbar. Was machen denn die Nachbarn, da wird ein ähnliches Problem bestehen bei der dichten Bebauung.
Hoffentlich habt ihr keinen Keller ...
 

Pflanzensammler

Gartenguru
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Was bedeutet relativ dicke Lehmschicht
Eigentlich egal, die Schicht ist wohl da und versperrt den Abfluß des Wassers. Das Oberflächenwasser muss aber weg ... Eine Fachfirma muss da ran, basteln bringt auf Dauer nichts! Mein Vorschlag steht oben ...
Bleibt für mich die Frage: Wie ist es bei den Nachbarn, die müssten dasselbe Problem haben oder wie sind die das angegangen?

Ohne Zusammenhang möchte ich kurz unsere Situation erklären: Wir wohnen im/auf Moorgrund. Unsere Häuser stehen traditionel auf Pfählen, alte Bausubstanz auf Kiefernstämmen, in neurer Zeit auf Betonpfeilern. Diese sind bis zu 8 Metern tief eingerammt bis auf eine tragfähige Schicht aus Lehm. WIR brauchen das Wasser damit die Holzpfähle nicht verrotten.
Drainage ist nur in den Weiden verlegt oder in Bereichen mit Betonpfeilern!
 
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Stachelbär

Gartenguru
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Also für mich wäre schon wichtig, wie dick die ist. Bis zu einer gewissen Stärke würde ich sie ausbackern und durch Kies-Sandgemisch ersetzen.
Alternativ durchbohren und Sickerrohe einbauen - macht nur Sinn, wenn auch der See-Wasserspiegel nach dem Rgen sinkt.
Habe bei solchen Problemen immer einen Wasserbau-Ingenieur hinzugezogen - damit ich aus der Haftung war ;)
Falls der See-Wasserspiegel permanet so hoch ist hilft nur Aufschütten oder weiterverkaufen.
 
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Regenvogel

Sämling
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Was machen wir uns hier Gedanken und schlagen evtl. Lösungen vor - und der TE rührt sich nicht!
Ist vlt. doch nicht so wichtig!
Entschuldigt! Ich bin noch nicht dazu gekommen, ins Forum zu schauen. Tausend Dank für eure Inputs, Anregungen, Ideen und Hinweise!!

Eure Gedanken sind Gold wert.

Sickerschacht und das Wasser mit Pumpe in die Oberflächenentwässerung ableiten.
Das klären wir mit der Baubehörde ab. Sickerwasser darf nicht über das Meteorwasser abgeleitet werden, vielleicht aber über das Abwasser?

Habt Ihr vor dem Bau kein Bodengutachten machen lassen?
Wir haben den involvierten Bauingenieur hinzugezogen. Der weiss auch über den genauen Bodenaufbau Bescheid...

Hoffentlich habt ihr keinen Keller ... wenn der als weiße Wanne gebaut wurde ist das kein Problem
Wir haben das Untergeschoss als Wanne gebaut, sehr solide und in Anbetracht der Lage so nahe am Wasser. Das Wasser sollte für das Haus kein Problem sein.


Falls der See-Wasserspiegel permanet so hoch ist hilft nur Aufschütten oder weiterverkaufen.
Weiterverkaufen ist keine Option. Aufschütten haben wir uns schon überlegt, bloss hätten wir da das Problem mit der Terrasse - wenn wir zu hoch aufschütten, kommen wir nicht mehr unter der Terrasse durch...

Was machen denn die Nachbarn, da wird ein ähnliches Problem bestehen bei der dichten Bebauung.
Die Nachbarin haben natürlich tw ähnliche Probleme. Die meisten haben aber tatsächlich aufgeschüttete Gärten...

vielleicht doch Teichrosen züchten
:22x22-emoji-u1f602: Ja vielleicht...? Oder Schilf? Oder wir baggern einen Teich aus?
Nein im Ernst - Rasen wird es wohl nicht sein. Aber Büsche, Sträucher welche üblicherweise am Wasser stehen? Oder welche viel Wasser braucthen?
Oder gibt es natürliche "quellende" Stoffe (Mineralien o.äh.), die in die Erde eingearbeitet werden könnten, damit das Wasser etwas "gebunden" wird?


Regenvogel
 

Stachelbär

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Eine zukünftige Gartenfläche kannst Du wie folgt entwässern:
  • Dränagerohre auf der Lehmschicht verlegen und das Wasser ableiten oder abpumpen.
  • Zwischen den Rohren und bis mindestens 10 cm über Rohr-OK mit Dränagekies auffüllen.
  • Die Dränagekies-Schicht mit GeoTexgewebe oder Vlies abdecken.
  • Auf diesem Trenn-und Filtervlies Rasentragschicht Körnung bis 8 mm ausbringen. Diese gibt es fertig gemischt zu kaufen. Inhaltsstoffe sind unter anderen Lava, Kompost, Sand und Kies bis 8mm und garantieren eine hohe Standfestigkeit und trotz guten Wasserdurchlaufs, das selbe auch speichern zu können.
  • Für einen belastbaren Gebrauchsrasen braucht man 22-25 cm Rasentragschicht.
  • Zum Pflanzen von Büschen und Sträuchern 30-45 cm Aufbau, je nach Strauchhöhe.
  • Für Bäume 50-85 cm - Großbäume mehr, Pfahlwurzler sind nicht berücksichtigt.
Die Rasentragschicht eignet sich für alle Bepflanzungen, bei Moorbeetpflanzen, wie Rhododendron, müsste 50% Schwarzerdetorf untergemischt werden.
Je nachdem, wie Du Deine Vegetationsflächen bepflanzt werden sollen, müsstest Du entsprechend tief die Lehmschicht vorher ausschachten.

Alternativ die Lehmschicht (sofern machbar) mit Sickerschächten zu durchstossen könnte nach hinten los gehen, sofern der See keine trennende Lehmschicht aufweist und mit dem Grundwasser verbunden ist...
Dann könntest Du eine kleinere Version des Blautopfes von Blaubeuren bekommen ;)
 

Regenvogel

Sämling
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Wow, ein ausgearbeiteter konkreter Plan für unsere Situation. Vielen herzlichen Dank!!

Dränagerohre auf der Lehmschicht verlegen und das Wasser ableiten oder abpumpen
Das Problem ist, dass wir das abgeleitete Wasser nicht in die Wasserleitungen leiten dürfen. Einzige Möglichkeit wäre, das Wasser in einen eigenen Schacht zu pumpen und diesen dann durch einen Pumpservice leeren zu lassen oder das Wasser allenfalls zur Bewässerung des Gartens in Trockenzeiten zu nutzen..:22x22-13:

Ich werde deinen Vorschlag sehr gerne mit einem Gartenbauer besprechen. Mal sehen, ob er sich sowas bei uns vorstellen und ob er das umsetzen könnte.


Vielen lieben Dank!
 

Stachelbär

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Ja Regenvogel das mit dem Einleitungsverbot hattest Du erwähnt.
Wer das auch immer ausführt sollte dies nicht zum 1. Mal machen.
Der Vorratsschacht/Zysterne braucht einen Boden und die Schachtringe müssen wasserdicht versetzt werden mit "Brunnenschaum".
Mit entsprecheden Filtern kannst Du das Wasser zur WC-Spülung nutzen.

Aus Erfahrungen weiss ich - die Zysterne kann nie groß genug sein - hinterher trauern die Kunden jedem nicht aufgefangenen Tropfen nach und die Kosten pro Qubikmeter Zysterne werden deutlich günstiger.

Sind die Quadrat-Rohre der Dachstützen unten zugeschweißt oder sind die auch innwändig verzinkt - wegen aufsteigendem Wasser...
Grüsse
 
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