Muschelzypresse

Blumenchristina

Sämling
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Apr 20, 2019
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Hallo, ich habe eine große Muschelzypresse, die leider etwas an ihrem Platz zu üppig wird! Kann man von dem Schnitt Stecklinge machen? Wenn ja, wann, wie??
Habe großen Ärger mit dem Buchsbaumzünsler und ich denke, ich werde mich von den Buchsbäumen trennen müssen. anderes Gehölz als Ersatz. Ich liebe Muschelzypresse.
Danke für eine hilfreiche Antwort!
Und wünsche allen schöne Osterfeiertage!
 

Tiogo

Profigärtner
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Dez 10, 2017
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335
Hallo Blumenchristina,

Nadelgehölze lassen sich meines Wissens nicht über Stecklinge vermehren. Sie treiben nach einem Schnitt ins alte Holz auch nicht mehr aus. Wie es bei einem grünen Steckling aussieht weiß ich nicht. Ich denke aber wenn das funktionieren würde, dann würde man für die komerzielle Vermehrung nicht Samen von Nadelgehölzen sammeln.
Wenn Du es dennoch versuchen möchtest:
Es gibt im Handel Bewurzelungsmittel. Mit dem das untere Ende behandeln bevor es in die Erde kommt. Alternativ kann man dazu auch den Saft der Beinwellwurzel verwenden.
Den Steckling unter Folie oder Glas halten und darauf achten, daß er nicht austrocknet.
Stecklingsschnitt im Spätherbst/ Frühwinter.
Ich kenne jemanden, der das mit Eibe versucht hat. Von vielleicht zwanzig Stecklingen hat es bei einem geklappt. Allerdings ist die Eibe ein Sonderfall. Sie ist der einzige Nadelbaum, der auch aus dem alten Holz wieder austreibt.
Als Ersatz für die Buchshecke wäre mir das viel zu aufwendig. Vorallem sind die Stecklinge ja winzig und brauchen gefühlt ewig bis sie die Buchshecke ersetzen können. ( Wenn ich den Sinn der Stecklinge richtig verstanden habe)
Zudem würde ich von Zypressenpflanzen als Hecke abraten- falls das geplant ist-, weil man sie im Alter einfach nicht weit genug zurückschneiden kann.
gleichfalls schöne Ostertage!
 

Stachelbär

Gartenguru
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Im Gadde mit Ebbelwoi & Flaschebier
Hallo Blumenchristina,

Nadelgehölze lassen sich meines Wissens nicht über Stecklinge vermehren. Sie treiben nach einem Schnitt ins alte Holz auch nicht mehr aus. Wie es bei einem grünen Steckling aussieht weiß ich nicht. Ich denke aber wenn das funktionieren würde, dann würde man für die komerzielle Vermehrung nicht Samen von Nadelgehölzen sammeln.
Wenn Du es dennoch versuchen möchtest:
Es gibt im Handel Bewurzelungsmittel. Mit dem das untere Ende behandeln bevor es in die Erde kommt. Alternativ kann man dazu auch den Saft der Beinwellwurzel verwenden.
Den Steckling unter Folie oder Glas halten und darauf achten, daß er nicht austrocknet.
Stecklingsschnitt im Spätherbst/ Frühwinter.
Ich kenne jemanden, der das mit Eibe versucht hat. Von vielleicht zwanzig Stecklingen hat es bei einem geklappt. Allerdings ist die Eibe ein Sonderfall. Sie ist der einzige Nadelbaum, der auch aus dem alten Holz wieder austreibt.
Als Ersatz für die Buchshecke wäre mir das viel zu aufwendig. Vorallem sind die Stecklinge ja winzig und brauchen gefühlt ewig bis sie die Buchshecke ersetzen können. ( Wenn ich den Sinn der Stecklinge richtig verstanden habe)
Zudem würde ich von Zypressenpflanzen als Hecke abraten- falls das geplant ist-, weil man sie im Alter einfach nicht weit genug zurückschneiden kann.
gleichfalls schöne Ostertage!
Da unterstreiche ich doch jeden Satz. :22x22-emoji-u1f913: Das mit der Beinwellwurzel ist neu für mich - wieder was gelernt :22x22-07:
 

Blumenchristina

Sämling
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Apr 20, 2019
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Westerwald
Hallo Blumenchristina,

Nadelgehölze lassen sich meines Wissens nicht über Stecklinge vermehren. Sie treiben nach einem Schnitt ins alte Holz auch nicht mehr aus. Wie es bei einem grünen Steckling aussieht weiß ich nicht. Ich denke aber wenn das funktionieren würde, dann würde man für die komerzielle Vermehrung nicht Samen von Nadelgehölzen sammeln.
Wenn Du es dennoch versuchen möchtest:
Es gibt im Handel Bewurzelungsmittel. Mit dem das untere Ende behandeln bevor es in die Erde kommt. Alternativ kann man dazu auch den Saft der Beinwellwurzel verwenden.
Den Steckling unter Folie oder Glas halten und darauf achten, daß er nicht austrocknet.
Stecklingsschnitt im Spätherbst/ Frühwinter.
Ich kenne jemanden, der das mit Eibe versucht hat. Von vielleicht zwanzig Stecklingen hat es bei einem geklappt. Allerdings ist die Eibe ein Sonderfall. Sie ist der einzige Nadelbaum, der auch aus dem alten Holz wieder austreibt.
Als Ersatz für die Buchshecke wäre mir das viel zu aufwendig. Vorallem sind die Stecklinge ja winzig und brauchen gefühlt ewig bis sie die Buchshecke ersetzen können. ( Wenn ich den Sinn der Stecklinge richtig verstanden habe)
Zudem würde ich von Zypressenpflanzen als Hecke abraten- falls das geplant ist-, weil man sie im Alter einfach nicht weit genug zurückschneiden kann.
gleichfalls schöne Ostertage!
Schönen guten Abend Tiogo!
Herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort! Habe auch gelesen, das es eigentlich unmöglich ist. Meine alte Muschelzypresse muß ich auf jeden Fall etwas stutzen. Es ist keine Hecke npflanze, sondern für mich ein Zierstrauch. Das stutzen oder im Umfang verkleinern muß ich schon geschickt anstellen, damit es gut aussieht. Naja und mit dem Schnitt hätte man es versuchen können?

Auch die Buchsbäume sind keine Heckenpflanzen bei mir. Alles Kübel. Nur wenn ich seh, wie mühselig es ist, dem Zünsler beizukommen, geb ich auf. Habe zwar eine Portion Chemie zum spritzen gekauft, aber eigentlich bin ich dagegen. Nun, dieses Jahr werd ich es probieren. Aber ob wir diesem Ungeziefer Herr werden?? Frag mich, warum es bei uns keine Feinde für den Zünsler gibt. Er scheint niemanden zu schmecken!
Ich wünsch Dir noch einen schönen Ostermontag!
Grüße Christina
 

Tiogo

Profigärtner
Seit
Dez 10, 2017
Beiträge
335
Hallo Christina,

Der Zünsler wurde über den Buchshandel eingeschleppt aus der Heimat des Buchsbaums. Leider wurde sein Fressfeind nicht mit eingeschleppt. Einige Vögel fliegen sich hier zulande schon auf den Zünsler ein. Er schmeckt wohl sehr bitter und das bedeutet in der Natur meist auch "Achtung giftig". So langsam kapieren unsere gefiederten Freunde aber, daß das auf den Zünsler nicht zutrifft. Ein weiteres Problem ist, daß die Buchsbäume meist keine offene, natürliche Wuchsform haben, sondern durch den häufigen und radikalen Rückschnitt im Innern sehr dicht gewachsen sind. Die Raupen fressen sich aber von innen nach außen und die Vögel kommen erst an sie ran, wenn die Raupen die Pflanze quasi kahlgefressen haben.
Der Zünsler kann circa 1,5 km weit fliegen. Heißt hier, er fliegt von Strauch zu Strauch. Das funktioniert so lange, bis die überlebenden Büsche weiter als 1,5 km von einander entfernt sind und niemand mehr neue im Handel einkauft. Bis dahin wird sich der Zünsler rasant weiter ausbreiten.
Die Buchshecke bei uns am Haus wird dieses Jahr gerodet. Ist richtig so. Buchs wurde in den letzten Jahrzehnten einfach zu viel angepflanzt. Die Hecke ist schon wieder befallen und bereits fast kahl. Mit solchen Schädlingen rückt die Natur das Übermaß einer einzelner Pflanzenart wieder ins Gleichgewicht. Einzelne Büsche werden überleben auch ohne unser Zutun.
Mit Chemie (die erlaubten Mittel sind eigentlich biologischen Ursprungs) erreicht man leider oft nur kurzfristig etwas. Recht schnell entstehen Resistenzen und letztlich war der Gifteinsatz für die Katz. Unsere Hecke wurde letztes Jahr dreimal gespritzt. Hat jedesmal geholfen. Doch drum herum im Ort sind so viele Büsche, die weder abgelesen noch gespritzt werden- nach der vierten Befallswelle war die Hecke trotzdem kahl
Ich halte dir dennoch ganz fest die Daumen, daß du einen Buchs retten kannst. Nur lange genug durchhalten. Es ist einfach eine schöne und vielseitige Pflanze.

Rückschnitt bei der Muschelzypresse wie bei anderen Nadelhölzern auch. Von oben nach unten und immer etwas Grün am jeweiligen Zweig noch stehen lassen. Man kann Nadelgehölze eigentlich nur von Anfang an im Wachstum bremsen wenn man regelmäßig schneidet. Ob sie ihre Muschelstruktur dabei auf Dauer behält kann ich allerdings nicht sagen.
 

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