Tanzlinde ---> Tanzahorn

leeeco

Sämling
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Dez 9, 2019
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Hallo,
ich bin neu hier im Forum und lese schon seit einiger Zeit mit. Viele spannende Sachen. Ich arbeite selbst im GalaBau als Quereinsteiger und habe jetzt natürlich Fragen ohne Ende. Vor allem freu ich mich über jeden neuen Eintrag zu Bäumen und Sträuchern. Bin ich sehr fan von. Auf eine schöne Zeit.

Meine erste Frage ist vlt nicht ganz gewöhnlich. Annodazumal hattem viele Dörfer in ihrem örtlichen und gesellschaftlichen Zentrum eine Tanzlinde stehen. Man hatte eine Linde gepflanzt und die unteren Leitäste durch festbinden horizontal wachsen lassen. Darauf wurde später rings um den Baum eine Art Terrasse gebaut und für alle möglichen Gelegenheiten zur Zusammenkunft benutzt.
Meint ihr, dass man diese Prozedur auch einem Ahorn zumuten könnte?
 

Fiducia

Obergärtner
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Hallo ! Erstmal willkommen im Forum ! Ich kann deine Frage nun auch nicht wirklich beantworten..ich komme zwar aus der Baumschule, aber das weiß ich nicht wirklich. Es gibt ja auch heute noch manche alte Linden , die so gewachsen sind,wie du beschreibst. Ich kann mir schon vorstellen, dass es mit Ahorn machbar ist. Wenn man einen jungen Baum entsprechend leitet, warum nicht ? Ahorntriebe wachsen ja doch ganz gut, sind auch kräftig, also man kann es versuchen, denke ich. Früher war es halt die Linde, warum nun ausgerechnet die Linde, das weiß ich auch nicht. Es war eben so Tradition, ja nicht unbedingt als Tanzlinde. Der Mittelpunkt des Dorfes, die Dorflinde gehörte dazu, als Ort auch für Rechtsprechungen,sonstige Zusammenkünfte.
 

Maxi

Gartenguru
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Hallo,
ich bin neu hier im Forum und lese schon seit einiger Zeit mit. Viele spannende Sachen. Ich arbeite selbst im GalaBau als Quereinsteiger und habe jetzt natürlich Fragen ohne Ende. Vor allem freu ich mich über jeden neuen Eintrag zu Bäumen und Sträuchern. Bin ich sehr fan von. Auf eine schöne Zeit.

Meine erste Frage ist vlt nicht ganz gewöhnlich. Annodazumal hattem viele Dörfer in ihrem örtlichen und gesellschaftlichen Zentrum eine Tanzlinde stehen. Man hatte eine Linde gepflanzt und die unteren Leitäste durch festbinden horizontal wachsen lassen. Darauf wurde später rings um den Baum eine Art Terrasse gebaut und für alle möglichen Gelegenheiten zur Zusammenkunft benutzt.
Meint ihr, dass man diese Prozedur auch einem Ahorn zumuten könnte?
Wie Fiducia schon schrieb, kann man bei fast jeden jungen Baum Äste waagrecht ziehen, entweder mit festbinden oder auch einem Gewicht anhängen..
Was für einen Ahorn meinst du überhaupt, da gibts ja verschiedenen Sorten, manche die sehr langsam wachsen ect...
Ich hab das mal mit einem Zwetschgenbaum gemacht, also Äste waagrecht ziehen ist machbar.
 

Stachelbär

Gartenguru
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Im Gadde mit Ebbelwoi & Flaschebier
Hallo,
ich bin neu hier im Forum und lese schon seit einiger Zeit mit. Viele spannende Sachen. Ich arbeite selbst im GalaBau als Quereinsteiger und habe jetzt natürlich Fragen ohne Ende. Vor allem freu ich mich über jeden neuen Eintrag zu Bäumen und Sträuchern. Bin ich sehr fan von. Auf eine schöne Zeit.
Meint ihr, dass man diese Prozedur auch einem Ahorn zumuten könnte?
Hallo leeeco und willkommen im Forum,
schön dass Du jetzt vom "Balkon runtergekommen" bist und die "Tanzfläche betreten" hast ;)
Wie schon zuvor geschrieben wurde, kannst Du verschiedene Laubbäume als Terrassen- oder Tanzbaum erziehen, sofern das Holz die erforderliche Stabilität aufweist.
Nur Tanz in den Mai unter Blüten wird mit Ahorn nicht hinhauen, der ist dann schon längst abgeblüht.
Solltest Du aber auf mehrere 100 Jahre planen, dann kommt Du an Linde nicht vorbei, die 1000 Jahre alt werden kann.
Außerdem sichert sich die Linde, als sehr tief reichender Herzwurzler, eine stetige Wasserversorgung.
Der Bergahorn wurzelt auch sehr tief, ander Sorten eher mittel bis flach.

Über die Historie von Tanz-Bäumen - echten und im weiteren Sinn - ist sehr ausführlich in Wikipedia geschrieben.
 

leeeco

Sämling
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Dez 9, 2019
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Danke für die Antworten und die vielen Willkommensgrüße : )

Okay. Also er soll natürlich lange stehen, aber ich denke 1000 Jahren müssen es nicht sein. Es reicht, wenn er ein erfülltes durchschnittlich langes Leben hat. Wie unterscheide ich denn die 3 wichtigen Ahornarten? Ich vermute ja, es ist Feldahorn.

Hauptsache das Holz ist stabil genug. Bei Pappel oder Weide würde ich es z.B. gar nicht erst versuchen, weil mir das Risiko, dass die Äste brechen einfach zu hoch ist.
Da ein Tiefwurzler wohl wesentlich stabiler steht und die spätere Holzkonstruktion wohl auch nicht gerade wenig wiegt, tendiere ich grade sehr dazu, mich nochmal umzuentscheiden und lieber einen jungen Bergahorn auszubuddeln oder tatsächlich eine Linde.
 

Fiducia

Obergärtner
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Also es gibt wesentlich mehr als drei Ahornarten im Gartenbereich. In der freien Landschaft, da sind eben vor allem Feldahorn ( Acer campestre ) Spitzahorn ( Acer platanoides ) und Bergahorn ( Acer pseudoplatanus ) zu finden. Der Feldahorn unterscheidet sich deutlich von den anderen. Der wächst eher langsam, wird ein kleiner sparriger Baum. Er hat vor allem als junger Baum deutliche Korkleisten an den Zweigen. Damit würde man so einen Tanzbaum nicht hinbekommen. Ich würde, wenn überhaupt, dann den Spitzahorn empfehlen, weil der auch unempfindlicher ist gegen Trockenheit und Hitze, was man ja nun beim Klimawandel auch beachten muss, schließlich soll ein Baum ja auch viele Jahre stehen. Sowieso wirst du viele Jahre Geduld haben müssen, bis man dann wirklich einen überdachten Platz bekommt.
Für nähere Details zu den Unterscheidungen der Ahornarten doch besser mal googeln, oder bei ernsthaften Interesse allgemein an Bäumen und sträuchern vielleicht doch ein Bestimmungsbuch besorgen oder Sortimentskatalog einer Baumschule. Die sind manchmal sehr gut mit Fotos und ausführlichen Pflanzenbeschreibungen. Sehr zu empfehlen ist der katalog der Baumschule Bruns. Oder auch Kreuzers Gartenpflanzenlexikon, der uns in der Ausbildung empfohlen wurde. Es gibt davon mehrere Bände, auch über Stauden , Gräser usw.
 

Fiducia

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Wie Fiducia schon schrieb, kann man bei fast jeden jungen Baum Äste waagrecht ziehen, entweder mit festbinden oder auch einem Gewicht anhängen..
Was für einen Ahorn meinst du überhaupt, da gibts ja verschiedenen Sorten, manche die sehr langsam wachsen ect...
Ich hab das mal mit einem Zwetschgenbaum gemacht, also Äste waagrecht ziehen ist machbar.
Maxi , kennst du den großen Ahornboden ? Der ist ja in Österrreich, nicht weit von der Grenze zu Deutschland. Da sind wir gewandert.
 

Maxi

Gartenguru
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Aug 4, 2019
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Fiducia - ja den Ahornboden kenn ich, bin aber noch nicht dort gewandert, wir waren meist im Zillertal unterwegs in Tirol.
Herrliche Gegend, weiß nicht ob wir das noch mals dorthin schaffen, aber ich würde gerne das einmal sehen und durchwandern...
Zum Ahorn - Feldahorn würde ich auch nicht nehmen um den waagrecht zu ziehen, den hatten wir mal als Heckensichtschutz, haben wir raus geschmissen - die Ahorne sind alle sehr Mehltau anfällig, sieht nicht gut aus und er lässt dann die Blätter sehr früh fallen...
 

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