Wo finde ich Informationen über Bleianreicherung in Bäumen und Gartenpflanzen?

Ansum

Sämling
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Mai 16, 2020
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Leider sind viele Böden im schönen Harz durch jahrhunderte langen Bergbau reichlich belastet mit Blei und anderen Schwermetallen. Unser Garten in der Goslarer Altstadt liegt leider auch noch mitten in dem Gebiet mit der höchsten Schadstoffbelastung in der Region. Meine Pflanzen stecken deshalb alle in Kübeln und Kästen (zumindest die essbaren)
und ab nächstes Jahr dann im Hochbeet. Meine Frage ist nun, ob es möglich ist, auch Teile von Pflanzen zu kompostieren, die in dem belasteten Boden wachsen. (z. B. Laub und Strauchschnitt. Rasenschnitt werde ich keinesfalls verwenden.)
Gibt es da Literatur? Oder hat jemand das selbe Problem und sich bereits kundig gemacht?
Danke für alle Kommentare, Ideen und Ratschläge.

Andreas
 

sanftgrün

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nunja, wenn du bleihaltige Pflanzenteile kompostierst, bleibt das Blei natürlich erhalten und ist dann im Kompost drin. Abgebaut kann das nicht werden, falls das deine Frage sein sollte.

Maximal wird das Blei verdünnt, wenn du anderes Material dazu gibst...
 

Silvia173

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irgendwo in der Kölner Bucht
Gibt es keine Studien über spezielle Boden-Belastung in Goslar und Umgebung ? Kann man so etwas beim Umweltamt erfragen ? Oder bei der Wasserbhörde ! Die ist bei Euch doch mit diesem hübschem Museum rund um das Wasserregal vertreten. Da sich Gifte nicht nur im Boden ablargern sondern auch ausgeschwemmt werden, sollten die das wissen :
 

Ansum

Sämling
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Mai 16, 2020
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Dass ich keine mit Blei verseuchten Pflanzenteile auf meinen Gemüse-Kompost werfen will, ist doch klar. Deshalb ja die Frage, in welchen Pflanzenteilen sich das Gift denn überhaupt anreichert. Genauso wie es Pflanzen gibt, die Blei aus dem Boden quasi heraus sammeln können, indem sie es in sich selber anreichern, wird das Blei in anderen Pflanzen kaum oder gar nicht angereichert. Ich habe mal gehört, dass in Laub von Bäumen so gut wie kein Blei vorhanden sein soll, selbst wenn der Boden stark belastet ist. Ich will mich aber nicht auf Gerüchte verlassen und brauche deshalb verlässliche Quellen. Falls jemand etwas weiß wäre ich dankbar für jeden Hinweis.

Über die Bodenbelastung in Goslar gibt es gute Informationen. Unsere untere Bodenschutzbehörde leistet sehr gute Aufklärungsarbeit und hat sogar eine Broschüre fürs Gärtnern auf belasteten Böden veröffentlicht. Meine zugegeben sehr spezielle Frage nach dem Bleigehalt von verschiedenen Pflanzen und Pflanzenteilen konnten mir aber auch die sehr hilfsbereiten Fachleute in der Behörde, mit den ich heute telefoniert habe, nicht beantworten und deshalb habe ich sie hier im Forum gestellt. Wir leben ja in einem hoch industrialisierten Land und das Problem mit mit den belasteten Böden ist wohl sehr weit verbreitet, zumal auch viele Kleingartenkolonien in unmittelbarer Nähe oder direkt auf Mülldeponien errichtet wurden. Deshalb meine Hoffnung dass jemand hier im Forum vielleicht meine Frage beantworten könnte. Danke!
 

sanftgrün

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Apr 27, 2020
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Verstehe... allerdings wenn die Experten dazu nichts sagen können wird es schwierig.

Das Problem wird ja vielleicht auch sein, selbst, wenn ExpertInnen dazu etwas wüssten, es wird schwierig dir etwas dazu zu sagen. Denn da sind ja immer gewisse Unsicherheiten denke ich. Und würdest du dich dann darauf verlassen und es ist etwas, sind die ja verantwortlich...

Das einzige, was du machen könntest, wäre Material, das du verwenden möchtest analysieren zu lassen.
 

sanftgrün

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Achso: Und ich hatte deine Frage so verstanden, dass du Pflanzenteile in's Hochbeet (nehme an mit Essbarem?) geben willst. Sprich, das entspricht ja einer Kompostierung...
 

Stachelbär

Gartenguru
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Im Gadde mit Ebbelwoi & Flaschebier
Pflanzen nehmen in sehr unterschiedlicher Konzentration Blei aus dem Boden auf.
Es gibt sogar einige mit denen man Blei und andere Schwermetalle aus dem Boden holen kann.
Was sagt den die letrzte Analyse speziell zu Deiner Gartenerde aus - wann hast Du es testen lassen?

Nachtrag
Warum auch immer wurden mir die Beiträge #3 -6 eben erst angezeigt - ich lass den vorstehenden Text trotzdem mal.
Von Untersuchungen, wieviel Blei sich in welcher Pflanze wo ablagert, sind mir nicht bekannt.
Die bekannten Untersuchungen über Schwermetall-Anreicherung in Laub und Nadeln von Bäumen beziehen sich auf die "Schadstoff-Aufnahme aus der Umgebungsluft"

Ich würde zuerst eine Boden-Analyse machen lassen.

Welche Gemüse für belastete Böden geeignet/ungeeignet sind kann ich Dir aus meiner Datenbank raussuchen.
 
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Ansum

Sämling
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Mai 16, 2020
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Die bekannten Untersuchungen über Schwermetall-Anreicherung in Laub und Nadeln von Bäumen beziehen sich auf die "Schadstoff-Aufnahme aus der Umgebungsluft"
Danke! Das ist ein interessanter Hinweis.

Ich würde zuerst eine Boden-Analyse machen lassen.

Ich denke, das Geld kann ich mir sparen. Die Belastung hier ist ja nicht punktuell, sondern sehr gleichmässig verteilt. Ein paar Häuser weiter hat mal jemand eine Bodenanalyse machen lassen. Das Ergebnis entspricht genau den Angaben der Behörde. Hier wurden in allen StadtetePPanNe0nsilen und in den Nachbargemeinden ziemlich großflächig Bodenanalysen durchgeführt und die Befunde sind öffentlich verfügbar. Ich kann jetzt nicht sagen in welchem Jahr, allerdings tut das ME auch wenig zur Sache.

Welche Gemüse für belastete Böden geeignet/ungeeignet sind kann ich Dir aus meiner Datenbank raussuchen.
Danke! da bin ich inzwischen schon halbwegs im Bilde. Und wie schon gesagt: Alles was ich der Familie zum Essen vorsetzen will, wird sowieso im Kübel oder im Hochbeet gepflanzt.
 

Ansum

Sämling
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Mai 16, 2020
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Verstehe... allerdings wenn die Experten dazu nichts sagen können wird es schwierig.
Naja, Es gibt dazu ja Untersuchungen. z.B. hier, auf die schnelle gegoogelt. http://theses.gla.ac.uk/5542/1/1999mcgregorphd.pdf oder https://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1080/00022470.1976.10470310.
Ich suche halt jemanden, der die einschlägige Litaeratur gelesen und verstanden hat und mir sagen kann, ob und inwieweit die Informationen für meine Situation relevant sind. Bis dahin muss ich halt mein Laub und Strauchschnitt anderweitig entsorgen. Für die Zusammensetzung des Kompost ist das natürlich weniger schön.

Das einzige, was du machen könntest, wäre Material, das du verwenden möchtest analysieren zu lassen.

Klingt verrückt, könnte sich aber sogar rechnen. Es geht ja im wesentlichen um das Laub eines einzelnen Baums. Bei einem Preis von ca. 50 Euro für die Analyse könnte das billiger und weniger stressig sein, als wenn ich mir das benötigte Material regelmässig herankarren lasse. (So denn die Analys negativ ausfällt)
Vielleicht sollte ich mal bei der TU Clausthal anklopfen. Wenn die sich der Sache annehmen, dann hätte ich meine Ergebnisse ohne selber herumzudoktorn und die hätten einen glücklichen Studenten mit einem relevanten Thema für die Masterarbeit.
 

sanftgrün

Moderator
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Apr 27, 2020
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Klingt verrückt, könnte sich aber sogar rechnen. Es geht ja im wesentlichen um das Laub eines einzelnen Baums. Bei einem Preis von ca. 50 Euro für die Analyse könnte das billiger und weniger stressig sein, als wenn ich mir das benötigte Material regelmässig herankarren lasse. (So denn die Analys negativ ausfällt)
Vielleicht sollte ich mal bei der TU Clausthal anklopfen. Wenn die sich der Sache annehmen, dann hätte ich meine Ergebnisse ohne selber herumzudoktorn und die hätten einen glücklichen Studenten mit einem relevanten Thema für die Masterarbeit.

Ich persönlich finde das gar nicht verrückt. Du hättest damit konkret die Daten, die du wirklich brauchst.

Wenn man natürlich jemanden kennst, ist es noch einfacher - falls du StudentInnen kennst, vielleicht auch mal bisschen rumfragen. :22x22-08:
Die sollten dich dann am besten noch beraten, wann (Jahreszeit) du was (welche Teile?) am besten testen sollst.
 
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