Anfang, neue Obstbäume

Gartennutzer

Sämling
Seit
Apr 9, 2024
Beiträge
6
Standort
Sachsen
Guten Morgen!

Bisher haben wir kein Wissen über Obstbäume, was die Pflege angeht.
Nun stelle ich mir die Frage, was wir genau an den Bäumen tun müssen. Irgendeiner muss sich damit beschäftigen, weil den letzten vergreisten Baum haben wir nach etwa 50 Jahren gefällt; mit der Absicht neue Bäume zu setzen, die "besser behandelt" werden. Aus Nichtwissen sind Bäume von den Vorgängergenerationen immer nur entfernt worden, aber nie Neue hinzugekommen.

Wir haben Bäumchen gekauft und gepflanzt. Sicher nicht alles 100% richtig gemacht, aber sie grünen und blühen ... irgendwie.

Gestern habe ich Zeichnungen gemacht. Vorgestern habe ich zwei Bücher bekommen und etwas darin gelesen. Was ich da nun gestern an den Bäumen sah, verstehe ich nicht, es wird aus Unwissenheit sein. Die Bäume sind zwar geschnitten, aber oft falsch, wenn ich das richtig sehe. Es kann aber auch sein, dass das bei jungen Bäumen völlig egal ist, weil die erst nach dem Pflanzen komplett zurückgeschnitten werden? Diese Frage stelle ich deshalb, weil die Äste teils falsch gezogen wurden, so dass es mit einem einfachen Einkürzen der Äste nach dem Pflanzen nicht getan ist (denke ich jedenfalls). Deshalb hier meine Zeichnungen, seht selbst.

Die Zeichnungen sind zweidimensional, deswegen sieht man nicht, welcher Ast vorn, hinten, links, rechts usw. am Baum wächst. Auch eine Sache, an die ich mich noch gewöhnen muss, weil in den Büchern auch nur zweidimensionale Abbildungen sind.

Unbenannt.jpg


Die Birne war vor einem Jahr nur ein Stamm mit Trieben. In der Mitte oben abgeschnitten und hat an demselben Punkt drei Triebe in drei Richtungen hervorgebracht.

Die Kirsche war aus dem Discounter, auch vor einem Jahr, Säulenkirsche. Die ist jetzt geschätzte 2,50m hoch, die hat zwei starke Triebe (Äste) und einen Kleinen aus der Mitte.

Apfel und Pflaume sind aus der Baumschule. Der Apfel, wurde uns dort erklärt, soll ein Hochstämmiger Baum sein, mit Veredelungsstelle unten (?). Der Stamm ist zwar hoch, aber hat sehr viele größe Narben, weil vermutlich jedesmal die Äste komplett entfernt wurden. Zumindest beim Apfel sind die Ansätze der vorhandenen Äste alle versetzt übereinander angordnet. Was mich daran etwas stör ist, dass der Apfelbaum oben weiter wachsen sollte und aber praktisch keine ordentliche Fortsetzung des Stammes nach oben gegeben ist, der oberste Ast wächst ja schon sehr stark zur Seite raus, bevor er die Biege nach oben macht. Das sieht bei der Pflaume etwas ähnlich aus, ist nur auf der Zeichnung nicht zu erkennen.

Bei der Pflaume haben wir den mittleren Austrieb, der extrem weit nach oben über alle anderen Äste hinaus ragt und etwas über der "Krone" auch keine Blätter und Blüten ausbildet. Der wird oben über die Hälfte eingekürzt? Die Pflaume hat drei Übereinanderliegende Seitenäste, wobei oben links im Bild wie ein Knubbel zu sehen ist (den habe ich extra auffällig gezeichnet), bei dem es sich um einen abgeschnittenen Ast bzw. den Stamm (der oben gebogen gewachsen ist) handelt, der unten einen neuen Trieb bekommen hatte, der seitlich rauswuchs; sowie nach oben einen Trieb, der nach oben geschossen ist. Eine Pflaume soll laut Buch 4 Seitenäste haben. Wenn ich aber den Ast, der nach oben geschossen ist wegschneide, bleiben nur noch 3 Äste übrig.

Habt ihr Ratschläge wie wir hier schneiden sollen, bzw. Erklärungen, was es mit den Bäumchen auf sich hat. Und wie wir an der Pflaume zu 4 ordentlichen Ästen kommen?

Vielen Dank!
 

Gartennutzer

Sämling
Seit
Apr 9, 2024
Beiträge
6
Standort
Sachsen
Heute habe ich die beiden neuen Obstbäume geschnitten und die Äste gespreizt. Dabei habe ich versucht, nicht zu viel wegzuschneiden, aber auf jeden Fall die Enden, die senkrecht zum Himmel gewachsen sind und die Äste, die am Stamm zu dicht übereinander waren. Dann habe ich altes Holz reingebunden, um die verbliebenen Äste wenigstens auf 35° bis 40° zu bringen oder etwas mehr. Beim Pflaumenbaum habe ich den senkrechten Ast an der Gabelung entfernt, so dass nur der Äußere stehen blieb, der in die richtige Richtung wächst. Den ganz langen Senkrechten am Pflaumenbaum habe ich radikal gekürzt, bis 2 oder 3cm über das letzte Blatt am verlängerten Stammtrieb. Das Holz drüber war praktisch schon tot und an der Schnittstelle noch immer kein saftiges Grün. Die Seitentriebe (Äste) bei beiden Bäumen habe ich etwas kürzer, als den Mitteltrieb geschnitten, so dass die halbwegs in Saftwaage stehen. Nur beim großen Apfelbaum ist der Mitteltrieb, der den Stamm verlängert noch länger geblieben. Einfach weil der so lang ist und ich oben nicht richtig drangekommen bin.
Da ist jetzt bei den Bäumen etwas mehr an Holz dran geblieben, als beim korrekten Pflanzschnitt vermutlich geblieben wäre (denn die Bäume hatten keine nennenswerten Wurzeln). Können wir später nochmal etwas zurückschneiden, schauen, wie es sich entwickelt.

Die Kirsche ist irgendwie nicht richtig. Oben an der Verzweigung zu den beiden starken Austrieben, die fast so stark sind wie der Stamm (einer ist sogar so stark) scheint die frühere Schnittstelle (die nicht von uns ist) porös zu sein. Das ist nicht ordentlich vernarbt, sieht etwas ausgefranst aus und an den Fransenrändern schwarz. Könnte das vielleicht an der Stelle schon irgendein Baumkrebs sein?
Da haben wir heute spekuliert, ob wir die Kirsche oben nochmal ganz abschneiden, so dass nur noch der Stamm bleibt und dann sehen, was im nächsten Jahr draus wird. Gibt es ein Für oder Wider dazu?

Die Birne ist zu klein, da habe ich jetzt gar nichts gemacht, sie steht schon ein Jahr im Garten und hatte mit zarten Trieben begonnen, die dieses Jahr etwas stärker und länger sind. Einer von beiden Trieben wird weichen müssen, da die am Stamm in gleicher Höhe gegenüberliegend seitlich herauswachsen? Normalerweise sollen die Äste versetzt sein. Schwierig zu sagen, welcher Trieb an der Gabelung als Stammverlängerung bleiben soll, weil keiner von denen wirklich steil nach oben geht. Gibt es einen Rat, was man hier macht? Eventuell alle Triebe bis auf einen Stummel wegschneiden und schauen, was als Nächstes an Trieben dort raus kommt und den Brauchbarsten als Stammverlängerung nehmen? Oder den dünnsten Trieb in der Mitte stehen lassen und die beiden Starken aussen wegschneiden? Weißnicht, ob der dünnste Trieb als Stammverlängerung überhaupt dienen kann. Dann hat der Baum aber noch keine Äste. Wie bekomme ich dann Triebe für die Leitäste der Krone?

Freundliche Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:

Folge uns auf Social Media

Oben