Orchideen-Problem

[paul_k]

Hallo,
ich habe folgendes Problem mit einigen meiner Orchideen, andere gedeihen ausgezeichnet ( siehe erstes Bild ), also kein generelles Problem
durch falsche Pflege.
Die Blütenstände entwickeln sich normal, beginnen dann aber zu vertrocknen bis der ganze Zweig vertrocknet ist.
Wer kann mir da weiterhelfen ?

 

[sanftgrün]

Die Pflanzen sehen nicht gut aus. Sie "wachsen rückwärts". Sprich, die neuen Herzblätter sind kleiner als die alten Blätter.
Teilweise wohl auch Kindelbildung. Das kann durch die Sorte bedingt sein, aber meistens ist dies doch eher das Zeichen, dass die Pflanze gerade um's Überleben kämpft und so versucht sich noch mal zu retten. Vor allem bei Stammkindeln wie bei den gezeigten Pflanzen ist es doch sehr eindeutig.
Wie sehen denn die "guten" PFlanzen aus. Bilden die immer Blätter, die mindestens gleich groß - besser aber größer - als die alten Blätter sind?

Außerdem erkennt man gute PFlanzen daran, dass die Blätter knacke-knallhart sind und fest. (ist ein bisschen erfahrungssache, wenn man gute PFlanzen dann mal kennt ) Sind die Blätter irgendwie so weiche schlabberig, hat's schon etwas mit dem Gießen - allermeistens zu viel Feuchtigkeit.

Ich sehe außerdem Übertöpfe. Generell sind die eher Orchideenmörder. Die würde ich nur empfehlen, wenn man sehr erfahren mit Orchideen ist-

Auf alle Fälle mal umtopfen. Das empfiehlt sich aus meiner Sicht außerdem bei jedem Neukauf - spätestens, wenn die Pflanze abblüht. Die Substrate der meisten Pflanzen sind beim Kauf nämlich eine Katastrophe... Man kauft auch schnell PFlanzen mit Wurzelschäden. Und nein, nur weil man eine vitale Wurzel an der Topfwand sieht, heißt das rein gar nichts. Denn es kann sein, dass man die letzte noch intakte Wurzel sieht.

 

[sanftgrün]

NAchtrag: Weil ich das vorhin überlesen hatte. Die Pflanze am ersten Bild "gedeiht" nicht. Die sieht nicht gut aus. Siehe meine Ausführungen. Die gelten für alle gezeigten Bilder.

 

[paul_k]

Hallo,
erstmals vielen Dank für die ausführliche und für mich wenig schmeichelhafte Antwort. Jetzt hätte ich aber eine Bitte, da mir meine Orchideen doch oft sehr viel Freude bereiten, möchte ich sie natürlich richtig pflegen.
Gibt es ein Forum in dem Orchideen-Novizen wie ich einer bin unter die Arme gegriffen wird und wo es Pflege und Umtopftips gibt, ich habe bisher noch nie eine Orchidee umgetopft.
"Ich sehe außerdem Übertöpfe. Generell sind die eher Orchideenmörder.", wie behandle ich dann Orchideen richtig ? Die Töpfe in denen Orchideen verkauft werden sind aus durchsichtigem Plastik und haben große Löcher am Boden. Stellt man dann diese Töpfe in einen Untersetzer oder wie muß ich mir das vorstellen.
Du siehst ich habe da doch reichlich Wissensdefizit und würde mich über Unterstützung sehr freuen.

 

[sanftgrün]

Keine Angst, fast jeder fängt so an. Ich selbst habe echt schon zig Orchideen gemurkst.
Und ich brauchte selbst Jahre, um zu verstehen, wie eine gute Orchidee aussehen muss beziehungsweise die Pflanzen dahin zu pflegen. Sprich wirklich eine Pflanze, die wächst, statt dahinsiecht.
Und ehrlich gesagt habe ich aktuell gerade auch einen ziemlichen Hänger...

Zum Thema Umtopfen:
Kaufe gutes Orchideensubstrat, das gern grob sein darf. Wenn du dir unsicher bist: Seramis hat z.B. ein ganz gutes.

Das Umtopfen selbst ist gar nicht so tragisch. Leichter, als man sich es vorstellt.
Du entnimmst die Pflanze - wenn die Wurzeln nicht raus gehen, zerschneide den Topf.
Dann alle Wurzeln mal frei machen. Alles was matschig, vertrocknet und nicht grün/vital ist, schneidest du weg - am besten vorher das Werkzeug sterilisieren.
Oft findet man im Substrat einen Mooskern - dieses Moos muss alles raus. Also penibelst entfernen. Denn dieses Moos, das oft beim (wohl meist maschinellen) Umtopfen, bei günstigeren PFlanzen nicht entfernt ist, lässt extrem leicht die Wurzeln faulen, weil es nicht entsprechend abtrocknet.
Wenn die Pflanze sehr vital ist und viele Wurzeln hat, bekommt sie eine Größe größer. Bei dir reicht vermutlich der gleiche Topf noch mal.
Dann hältst du die Pflanze einfach in den Topf und füllst das Substrat ein. Du wirst sehen, das ganze ist im Grunde sehr leicht.

Dann sehr vorsichtig gießen die erste Zeit.

Statt Übertöpfen empfehle ich normale Blumenuntersetzer. Darin sollte dann kein Wasser stehen.

Mache das mal bei allen deinen Pflanzen nach und nach. Und wie gesagt, wenn du neue Pflanzen kaufst, am besten gleich umtopfen, beziehungsweise direkt nach der Blüte.
Wenn neue Pflanzen irgendeine Art von Problem zeigen (meist, nicht knallharte feste glatte Blätter nach dem Gießen - wie gesagt, mit der ZEit sieht man es sofort) vor dem Abblühen und Umtopfen - die erste Maßnahme ist immer sofort Umtopfen. Das Problem sitzt zu 99% immer im Topf
Analog natürlich, wenn deine Pflanzen so mal ohne sichtbaren Grund mickern.

Gießen, wenn kein Kondenswasser im Topf mehr zu sehen ist und das Substrat abgetrocknet ist. Wie du das am besten machst, musst du mit der Zeit rausfinden. Die meisten tauchen gerne. Ich gieße eher "normal" und gieße nach einer Weile das Wasser aus den Untersetzern - also so eine Art Tauchen "light" für Faule.


Achja: Orchideen sollte man wohl alle 2-3 Jahre umtopfen, da dann das Substrat durch ist. So als Regel.

 

[Jasmin Duft]

Moin,
ich bin mehr der Typ der Orchideen lieber 1x/Woche taucht. Und ich benutze Übertöpfe. Ich gieße die Orchideen so, das der Übertopf mit Wasser gefüllt ist, lasse das Ganze 1-3 Std so und leere den Übertopf dann aus. Entweder man benutzt Übertöpfe für Orchideen, oder man legt unten einen Stein rein. Wichtig ist nur, das das Restwasser nach dem tauchen ablaufen kann und die Pflanze nicht drin steht.

und während der Blüte dünge ich mit einem Orchideendünger.
Lg, Jasmin