Agapanthus

Keimling
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Hallo zusammen,

als Newbee hier im Forum seht mir bitte nach, wenn ich derzeit die Spielregeln möglicherweise noch nicht ganz überblicke ... Im Fall der Fälle gebt mir bitte einen Hinweis. Danke.

Meine Frage: Meine mittleweile über 40 jährige Rhododendren machen mir zunehmend Sorgen. Was sagt ihr zum Zustand der Stammrinden gemäß den exemplarisch beigefügten Fotos? Den Singvögeln im Garten gefällts und sie schälen kräftig weiter Rinde, Moos und Flechten ab - vermutlich unterstüzt das den Nestbau ;-))

Vielen Dank für Eure Antworten
 

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Pflanzensammler

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Moin und willkommen im Forum!
Wenn ich die Stämme sehe sage ich: Der Busch ist abgängig!
Sehr dünn belaubt, viel totes Holz, zudem viel Moos am Stamm und auf dem Boden. Hat der Busch je Dünger bekommen?
Eigentlich wäre ein radikaler Rückschnitt notwendig aber bei dem geschwächten Stämmen wohl nicht mehr sinnvoll!
Ich habe ebensolche alten Büsche hinterm Haus, die sind (noch) einwandfrei im Holz! Bilder hierneben:
 

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Stachelbär

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Meine Frage: Meine mittleweile über 40 jährige Rhododendren machen mir zunehmend Sorgen. Was sagt ihr zum Zustand der Stammrinden gemäß den exemplarisch beigefügten Fotos? Den Singvögeln im Garten gefällts und sie schälen kräftig weiter Rinde, Moos und Flechten ab
Hi Agapanthus und willkommen im Forum
falls die abblätternde Schicht wirklich Rinde und nicht nur abgestorbene Borke ist, dann muss ich Pflanzensammler beipflichten :22x22-emoji-u1f610:
Sind die hellen Stellen blankes Holz?
Ich habe auch so alte Rhodos, ich bürste aber 1x jährlich trotz Protestes ("ist doch natürlich und sieht schön aus") meiner Frau das Moos ab.
Es wäre willkommene Herberge für Insekten usw. und die holen sich Amseln, Rotkehlchen, Spechte und andere Weichfutterfresser. Dabei picken sie die Rinde mit an und indizieren Pilzsporen...
 

Pflanzensammler

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Wenn es sowieso nicht besser wird - und es wird nicht besser - würde ich einen Rückschnitt riskieren!
Schlimmer kann es kaum werden!
Den Boden tief auflockern (schwere Arbeit da das Wurzelgeflecht eine Herausforderung ist), Moos entfernen, düngen mit Kompost oder Rhododünger (ca. 3€/kg). Eigentlich ein Bodenaustausch ...
 

Agapanthus

Keimling
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Vielen Dank für eure schnellen Antworten und die Mühe mit den aktuellen Fotos!
Tja ...

Also gedüngt habe ich 2x im Jahr. Einmal so Anfang bis Mitte März und dann nach der Blüte. Handelsüblicher Rhodo-Dünger und von Zeit zu Zeit mit Hornspänen. Alle paar Jahre habe ich Torf rings um die Hauptäste angehäuft.

Ja, das Holz ist stellenweise tatsächlich blank.

Einen größeren Ast habe ich vor Jahren abgesägt. Er ist inzwischen ein wenig neu ausgeschlagen. Die neuen Blätter sind groß, dunkelgrün und sehen gesund aus. Ob sich Blüten bilden werden, kann ich noch nicht erkennen.

Also wenn ich euch richtig verstanden habe, soll ich das Wagnis des radikalen Rückschnitts angehen...
Was würdet ihr als beste Jahreszeit dazu empfehlen? Spätherbst?
 

Stachelbär

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Wenn Rückschnitt, dann sofort, denn
  • Schneide ich vor dem Austrieb, ca. Ende Februar > Mitte März die Pflanze zurück, dann stehen im Verhältnis zu vorher (ungeschnitten), wesentlich mehr eingelagerte und nun aktivierte Nähr- und Reservestoffe, der restlichen Ast- und Zweigmasse zur Verfügung.
  • Das führt zu einem erhöhten Saftdruck an allen "schlafenden Knospen", wobei immer, die an der äußeren Busch- oder Kronen-Peripherie und am höchsten liegenden Knospen bevorzugt werden.
  • Dieser erhöhte Saftdruck bewirkt, dass erheblich mehr "schlafende Knospen" aktiviert und zum Austreiben angeregt werden, als ohne Rückschnitt nach dem regulären Austrieb
Das der Austrieb vor allem an der äußersten Peripherie stattfindet ist ein tiefer Rückschnitt anzuraten.
Deine Feinäste und Knospenbereiche sollten nicht auf den Kompost, da schon reichlich Befall der Knospenfäule erkennba ist.

Ob dieser radikale Rückschnitt allerdings mittelfristig hilft ist offen, da die Ursache des Rindensterbens bisher nicht geklärt ist.
 
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Wenn Du da schon mal dran bist, auch die Knospen ansehen. Ein häufiger "Schädling" ist die "Rhododendronzikade". Das Schadbild: Knospe tot, fühlt sich hohl an; außen kleine schwarze Stippen.
Knospen auskneifen und im Restmüll entsorgen. Daran geht ein Rhodo nicht kaputt, nur Blüten gibt es eben nicht!
Ist wohl eher für die Zukunft hilfreich!
 

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Stachelbär

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Wenn Du da schon mal dran bist, auch die Knospen ansehen. Ein häufiger "Schädling" ist die "Rhododendronzikade". Das Schadbild: Knospe tot, fühlt sich hohl an; außen kleine schwarze Stippen.
Knospen auskneifen und im Restmüll entsorgen. Daran geht ein Rhodo nicht kaputt, nur Blüten gibt es eben nicht!
Stimmt, es ist die
Rhododendronzikade (Graphocephala fennahi, Syn.: Graphocephala coccinea) die den Pilz
Pycnostysanus azaleae verbreitet, der zur "Knospenfäule" führt.
Diese Zikade sticht im Sommer die Knospen der Rhododendren zur Eiablage an und ernährt sich auch von dem Saft.
Hat sich die Zikade an den Pilzsporen der Knospen aus dem Vorjahr "angesteckt" so über überträgt sie den Pilz auf die frische Knospe beim Anstich. In Folge wird die Blüte vernichtet.

Rhodo_Knospenfäule.jpg


Ich entferne immer befallene Triebe mit Knospe, Blattbasis und Blättern bis zur nächsten Blattbasis (Blatt-Quirl) - Beim Greifen und Auskneifen der Knospen werden schon Pilzsporen freigesetzt, die sich gleich an der betreffenden Blattbasis einnisten und wenn die schlafenden Knospen dort treiben nehmen sie die Sporen mit.
 
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Agapanthus

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Fein beobachtet.

Ja der Pilz nervt mich schon seit Jahren. Immer wieder glaube ich, alle betroffenen Knospen (auch die neuen Ansätze) entsorgt zu haben. Aber es bleiben immer wieder Restbestände. Hatte eine Zeitlang Gelbtafeln benutzt, aber die waren letztendlich auch nicht erfolgreich - in manchen Jahren habe ich nicht eine Zikade auf den Tafeln finden können ...

In der Nachbarschaft haben wir ebenfalls betroffene Rodos. Aber dort macht man sich keine Mühe bzw. will sich auch nach Rücksprachen keine Mühen machen. Von daher will ich nicht ausschließen, dass die Pilzsporen auch durch Wind und/oder Vögel bis zu uns verbreitet werden (können). An schlechten Tagen habe ich schon darüber nachgedacht, das Thema Rodo bei mir im Garten final zu verabschieden.

Wie auch immer, glaubt ihr es macht Sinn, labormäßig den Hintergrund des Rindensterbens zu suchen? Oder ist das Bellen am akademischen Baum ... Was würdet ihr von einer Bodenanalyse halten? Habt ihr ggf. eine empfehlenswerte (und kostenmäßig vertretbare) Adresse?
 

Stachelbär

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Habe ich auch noch nie gesehen, kann ich mir gar nicht vorstellen.:22x22-13:
An jungen Obstbäumen schon eher ...
Hat es denn in diesem "Winter" überhaupt einmal richtig gefroren mit Sonnenschein auf die Stämme und heftigem Wind? Hier im Norden zumindest nicht!
Frostrisse an Rhodos yakuschimanum
Es sind die der Sonne zugewandten Seiten, die abgeplatze Rinde ist noch nicht getrocknet,
vielleicht 2 - 3 Wochen alt:

Frostrisse Rhodo yakuschimanum_01.jpg ... ... Frostrisse Rhodo yakuschimanum_03.jpg

Frostrisse Rhodo yakuschimanum_04.jpg ... Frostrisse Rhodo yakuschimanum_05.jpg
 
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Pflanzensammler

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Stachelbär

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Wie auch immer, glaubt ihr es macht Sinn, labormäßig den Hintergrund des Rindensterbens zu suchen? Oder ist das Bellen am akademischen Baum ... Was würdet ihr von einer Bodenanalyse halten? Habt ihr ggf. eine empfehlenswerte (und kostenmäßig vertretbare) Adresse?
Labormäßig nicht - falls es ein Pilz ist, läßt er sich in der Regel nicht abtöten.
Am Boden liegt es sicher nicht, es sei denn Du hast vor 2-3 Jahren eine Schaufel Streusalz oder Blaukorn dort hingeworfen...

Tatsache bleibt, dort wo die Rinde fehlt, findet kein Safttransport mehr statt und alles was über diesen Bereich versorgt wurde stirbt ab.
ISCH würde das Moos entfernen und die trockenen Rindenstücke vorsichtig wegschneiden, damit durch größere Vögel nicht auch noch gesunde Rinde mitgerissen wird.
Danach kann ich mir einen Überblick über die verbleibenden Chancen des Strauches machen.
 
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Fiducia

Gast
Die Baumschule Hobbie kenne ich, meiner Meinung nach, die führende Rhododendron-Baumschule in der Republik
Falls man zur Blütezeit im Ammerland zu Besuch ist, lohnt sich ein Ausflug in dem Rhodopark ! Auch außerhalb der Blütezeit ist es dort sehr schön, große alte Rhododendren . Im Krieg mussten Baumschulflächen geräumt und Nahrungsmittel angebaut werden. Um später irgendwann mit der Baumschule und der Rhododendrenzucht fortfahren zu können, wurden die Rhodos im Wald gepflanzt. Darum gibt es dort heute die alten Rhododendren.
 
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