Wacholder-Stamm gespalten - was tun?

Julika

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Hallo ihr Lieben,

ich brauche Erste-Hilfe für meinen Wacholder. Der Stamm hat sich aufgespalten und ich weiß nicht was ich dagegen tun soll bzw wie ich ihn retten kann und wie die Chancen um ihn stehen. Wir haben erstmal einen Spanngurt fran gemacht, der die zwei großen Äste zusammenhält. Anbei seht ihr ein Bild, damit man sich die Situation besser vorstellen kann.

Wer hat eine Idee/Prognose?
 

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Pflanzensammler

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Wenn ich das so sehe erinnert mich die Situation an meinen "kaukasischen Seidelbast (Daphne caucaisca)".
Durch Schneelast ist der ähnlich zerbrochen und war nicht mehr zu retten. Ersatz ist nicht zu finden und Bilder gibt es leider keine ...
Ich habe den unter Mühen aus dem Kaukasus mitgebracht ... Sehr bedauerlich!
 
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Stachelbär

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Hi Julika,
den Wachholder kannst Du noch retten, zumindest sein Leben um ein paar Jahre verlängern.
Den Spanngurt setzen war schon mal die 1. richtige Maßnahme.

Jetzt machst Du folgendes:
  1. Die Aufspaltung mit Lappen oder ähnlichem Abdecken. Falls schon Laub oder trockene Nadeln reingefallen sind, entfernen (Staubsauger). Verbleibendes Laub, Nadeln, Borkenstücke usw. würden sich später zersetzen und einen Pilzbefall beschleunigen.
  2. Die Krone allseitig reduzieren min. 30 besser 50% um die Hebelwirkung auf die Äste zu reduzieren. Dabei nur soweit zurück schneiden, dass noch grüne Nadeln an Ast oder Zweig sind.
  3. Einen 2. Gurt um den linken Stamm über die Astgabel (damit er nicht runter rutscht) legen und am rechten Stämmling über den 3. Ast (von unten gezählt)
  4. Gurt spannen bis der Riss möglichst dicht zu ist, dabei sollten Helfer die abgespalten Kronenteile unterstützend anheben. Den blauen Gurt dabei unbedingt belassen
  5. Nun einen weiteren Gurt ca. 10 cm höher, also über dem 1. rechten Ast legen und den Stamm weiter zuspannen.
  6. Foto machen und hier einstellen, dann sehen wir weiter :)
Die gleichen Maßnahmen eventuell an der andern Abspaltung vornehmen - lässt sich nach diesem Foto nicht beurteilen, wie wichtig er für das Gleichgewicht der Krone und für's Aussehen ist.

Wünsche viel Erfolg
 
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Julika

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Hi Julika,
den Wachholder kannst Du noch retten, zumindest sein Leben um ein paar Jahre verlängern.
Den Spanngurt setzen war schon mal die 1. richtige Maßnahme.

Jetzt machst Du folgendes:
  1. Die Aufspaltung mit Lappen oder ähnlichem Abdecken. Falls schon Laub oder trockene Nadeln reingefallen sind, entfernen (Staubsauger). Verbleibendes Laub, Nadeln, Borkenstücke usw. würden sich später zersetzen und einen Pilzbefall beschleunigen.
  2. Die Krone allseitig reduzieren min. 30 besser 50% um die Hebelwirkung auf die Äste zu reduzieren. Dabei nur soweit zurück schneiden, dass noch grüne Nadeln an Ast oder Zweig sind.
  3. Einen 2. Gurt um den linken Stamm über die Astgabel (damit er nicht runter rutscht) legen und am rechten Stämmling über den 3. Ast (von unten gezählt)
  4. Gurt spannen bis der Riss möglichst dicht zu ist, dabei sollten Helfer die abgespalten Kronenteile unterstützend anheben. Den blauen Gurt dabei unbedingt belassen
  5. Nun einen weiteren Gurt ca. 10 cm höher, also über dem 1. rechten Ast legen und den Stamm weiter zuspannen.
  6. Foto machen und hier einstellen, dann sehen wir weiter :)
Die gleichen Maßnahmen eventuell an der andern Abspaltung vornehmen - lässt sich nach diesem Foto nicht beurteilen, wie wichtig er für das Gleichgewicht der Krone und für's Aussehen ist.

Wünsche viel Erfolg
Lieber Stachelbär,

Zuallererst: vielen, vielen, vielen, vielen, vielen Dank für Ihre super tollen Ratschläge damals bzgl. der Thuja-Hecke - bis jetzt ist (toi toi toi) noch keine Pflanze eingegangen, ich hoffe so sehr, dass es so bleibt. Ich habe mal 2 Bilder gemacht (nach dem Einpflanzen und Verschneiden und dann ein paar Monate später) :)

Und auch vielen Dank für den Tipp bzgl des Wacholders - ich habe mich sehr gefreut! Wir haben jetzt einen zweiten Spanngurt dran gemacht, ich fahre Mitte dieser Woche nochmal hin, befolge Ihren Rat und schicke ein Foto:)
Den Riss kann man nicht irgendwie "versiegeln", oder?

Liebe Grüße
Julika
 

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Stachelbär

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Den Riss kann man nicht irgendwie "versiegeln", oder?
Gude Morsche Julika,

wir duzen uns alle im Forum ;)

Ja, versiegelt haben wie früher, aber da gab es auch noch fungizidhaltige Wundverschlussmittel mit Wirkung.
Auch wurde inzwischen der Nutzen einer Versiegelung widerlegt zumindest infrage gestellt.
Nach wie vor halte ich aber die Anwendung unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll.
Mann könnte ein Yinmittel aufstreichen... Das ist aber überall vergriffen und wegen fehlender Transportkapazitäten und Versiebenfachung der Transportkosten von Asien nach Europa, wird es wohl länger ausbleiben.

In Deinem speziellen Fall würde ich vorerst mal nur, durch Abdecken, gegen eindringendes Regenwasser schützen.

Danke für die Rückmeldungen zu Deiner ThujenHecke. Besonders freut mich, dass es bisher keine Ausfälle gibt.
Im Februar würde ich die Thujen im oberen Bereich stark zurück schneiden, so dass sie dort deutlich schmäler sind als unten.
Anderweitig würde die Pflanzen sich im unteren Bereich selbst beschatten, was nach und nach zum Verkahlen führt.

viele Grüsse - Stachelbär
 
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Stachelbär

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Hab gesehen, das Jin-Mittel ist wieder lieferbar, bin kein Freund von Amazon, abert dort dürftes Du es am schnellsten bekommen, sofern Ihr keinen Bonsai-Bedarfs-Laden "um die Ecke habt" :22x22-13:
Das ist ein Bleichmittel für inaktives (abgestorbenes) Holz. Es desinfiziert sehr gut und schützt vor Pilzbefall.

Zum Auftragen mit einem Pinsel, die Gurte soweit lockern, bis Du die Stamm-Innenseiten der Abspaltungen bestreichen kannst. Anschließend wieder zuspannen.
Beim Öffnen sollten Helfer rechts und links die Kronenteile halten, damit diese nicht plötzlich ganz abklappen oder gar abreissen.
 

Julika

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Hab gesehen, das Jin-Mittel ist wieder lieferbar, bin kein Freund von Amazon, abert dort dürftes Du es am schnellsten bekommen, sofern Ihr keinen Bonsai-Bedarfs-Laden "um die Ecke habt" :22x22-13:
Das ist ein Bleichmittel für inaktives (abgestorbenes) Holz. Es desinfiziert sehr gut und schützt vor Pilzbefall.

Zum Auftragen mit einem Pinsel, die Gurte soweit lockern, bis Du die Stamm-Innenseiten der Abspaltungen bestreichen kannst. Anschließend wieder zuspannen.
Beim Öffnen sollten Helfer rechts und links die Kronenteile halten, damit diese nicht plötzlich ganz abklappen oder gar abreissen.
Hallo Stachelbär,

vielen Dank für Deine Hilfe! Das Mittelchen ist schon bestellt. :) Dann mach ich es drauf und spanne danach den Gurt so, dass der Stamm wieder zusammensteht. Kann man die Gurte irgendwann eigentlich wieder entfernen (sicherlich eine sehr doofe und naive Frage, aber die Hoffnung stirbt zuletzt :-D)?

Ganz liebe Grüße
Julika
 

Stachelbär

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Das Mittelchen ist schon bestellt.
Das ist prima :)
Kann man die Gurte irgendwann eigentlich wieder entfernen
In der Krone muss die Verspannung für die nächsten 10 Jahre bleiben, kann aber durch Drahtseil, schwarzen Gurt oder Zaundraht ersetzt werden. Wann und wie können wir noch später klären.
Der Stamm umreifende Gurt kann entfernt werden, wenn die beiden Teile fest verschraubt sind.
Ich habe das schön öfter mit rostfreien Schrauben usw. gemacht. Das ist nichts für Laien ohne, dass ein Fachmann daneben steht.
Hätte auch Zeit bis zum Frühjahr.
Der Riss kann nur von den "Rindenkannten" her zuwachsen. Nur unter der Rinde befinden sich holzbildende Zellen - das Kambium - eine schleimige dünne Schicht.

Nach Auftrag des Jin-Mittels (Foto!)
Nach wieder Zuspannen mit geschnittener Krone (Foto!)

Edith ;) sagt: Langfristig würde der schmale Gurt den Safttransport abschnüren, zumindest sehr behindern.
 
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