JJ22

Sämling
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Hallo vielleicht kann mir jemand weiterhelfen. Mir wurden ein Mandelbaum der Sorte Prunus Marcona geschenkt, ich bin mir nichtsicher ob ich den jetzt noch in den Garten setzen kann oder ob ich bis zum Frühling warten muss. Was für einen Platz braucht der Baum? Muss ich den jetzt schneiden oder im Frühling?
Im Vorraus schon mal danke.
 

Tiogo

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Hallo JJ22,

Bäume können gepflanzt werden, solange der Boden offen ist- also solange man mit dem Spaten ein Loch tief genug graben kann um den Wurzelballen des Bäumchens darin zu versenken. Laut Internet wird er bis 8m hoch und bis 6m breit. Kronenbreite sollte er Platz haben, also vom Standplatz aus nach allen Seiten 3m. Als Südländer ist dem Baum ein geschützter Platz (z.B. an einer Mauer oder Hauswand) lieb. Vom Nachbargrundstück sollte er bei 8m Endhöhe mind. 4m entfernt sein. Es gibt aber Kommunen die andere Grenzabstände vorschreiben, besser z.B.auf dem Ordnungsamt oder Baubetriebshof nachfragen. Bei regelmäßigem fachkundigem Schnitt kann der Baum auch unter der regulären Endhöhe gehalten werden.
Der Schnittzeitpunkt hängt davon ab, was man vom Baum erwartet. Die ersten 4-7 Jahre wird der Baum erzogen. Das macht man im späten Herbst oder zeitigen Frühjahr (wenn der Baum noch nicht ausgetrieben hat) Schnitt in dieser Zeit fördert die Holzbildung und das Wachstum. So wird der Baum kräftig. Schnitt im Sommer oder gar zur Blüte bremst den Baum im Wuchs steigert aber die Fruchtqualität.
Ich gehe mal davon aus, daß es ein noch kleiner Baum ist; daher Schnitt ab jetzt bis Frühjahr, wobei ich Frühjahr empfehle. Falls einzelne Triebe abfrieren oder vertrocknen, kann evtl. auf andere Triebe abgeleitet werden.
Zum Pflanzen ein Loch ausheben das doppelt so groß ist wie der Wurzelballen. Den Aushub mit guter Pflanzerde 1:1 mischen. Einen Pflanzpfahl auf der Wetterseite des Loches einschlagen, dann das Bäumchen reinsetzen (so ist der Stamm durch den Pfahl etwas geschützt und wird bei Sturm vom Pfahl weggedrückt) , Erde einfüllen und mit reichlich Wasser einschlämmen. Erde nicht festtreten!
Bäumchen am Pfahl möglichst weit oben festbinden. Keine enge Schlaufe um den Stamm des Bäumchens.
Handelt es sich um ein veredeltes Bäumchen (die haben einen faustgroßen Knubbel unten am Stamm) , dann muß die Veredelungsstelle nach dem Einpflanzen mind. eine Handbreit über der Erdoberfläche sein.
Der Stamm sollte als Schutz gegen die Wintersonne unbedingt bis auf Höhe der ersten Äste geweiselt werden, um Spannungsrisse der Rinde zu vermeiden.
Daran denken, daß ein Baum bei Nicht- Frost auch Wasser braucht.

Viel Freude mit dem Mandelbaum
 

Stachelbär

Gartenguru
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Im Gadde mit Ebbelwoi & Flaschebier
Hi,
das Wichtigste hat Tiogo schon genannt.
Dass die Veredlungsstelle nach dem Pflanzen eine handbreit über dem Erdreich liegen muss, gilt natürlich nur für „Fuß-Veredelte“ Bäumchen,
die Hoch- oder Halbstamm veredelten werden ganz normal gepflanzt ;)
Das bedeutet, genauso tief wie die Wurzel im Topf (bei Containerpflanzen) war, so tief muss sie nach dem Pflanzen sitzen.
Ich hatte die Containerballen immer mit den Fingern auflockert und größere Wurzelenden nach aussen gestellt, vor allem dann, wenn die Wurzeln am Containerboden schon im Kreis gewachsen waren - Notfalls einkürzen! - Denn die behalten sonst gerne das „im Kreis wachsen“ bei und die Pflanze wurzelt nie richtig fest an ihrem neuen Platz ein.

Bis 1° Bodentemperatur findet Wurzelwachstum statt. Jetzt gepflanzt "startet" das Bäumchen im Frühling schneller, als die erst dann gepflanzten.
Reichlich angießen (einschlämmen), dazu am besten einen "Deich aus Erde" Gießring um die Pflanze herstellen.
Der Wurzelstock oder Ballen muss gut eingeschlämmt werden, damit die Erde dicht an den Wurzeln anliegt und diese leichter ins angrenzende Erdreich wachsen :) bei eventuellen Hohlräumen ist das problematisch :(

Bei Bäumchen mit Erdballen und wurzelnackte auch so tief pflanzen wie sie zuvor standen.
Da bei vorgenannter Ware oft Wurzeln beschädigt oder abgeknickt sind… all diese kurz hinter dem Schaden abschneiden!
Entweder mit 90°-Schnitt zum Wurzelverlauf oder leicht schräg mit der Schnittfläche nach unten zeigent, jedoch niemals nach oben zur Krone hin.
Wenn Wurzel zurück geschnitten werden, dann muss immer auch die Krone - und ist sie noch so klein - im ähnlichen Verhältnis zurück geschnitten werden, da erstmal weniger Wurzeln für die Versorgung zur Verfügung stehen.
Dabei achte man/frau darauf, dass die letzte Knospe am Zweig, dahin schaut, wohin der neue Trieb wachsen soll.
Nach der letzten Knospe noch 1-2 cm Ast stehen lassen weil das Triebende im Winter immer zurück trocknet.
Diesen dann eingetrockneten Rest kann man/frau im Folge-Sommer bis zum neuen Trieb abschneiden.

Und das Weisseln des Stämmchens nicht mit Dispersionsfarbe usw. sondern nur mit KalkLeimfarbe - Hier im "Magazin" unter
Bäume effektiv vor Frost schützen (anklicken) ist es genauer beschrieben, so kann ich mir das hier ersparen.
Noch ein Rezept:
Zur Herstellung benötigt man Wasser, Branntkalk und TapetenKleister im Gewichtsverhältnis 8:2:1 Das Gemisch sollte so lange verrührt werden, bis es einer cremigen Emulsion gleicht. Nach dem Rühren sollst Du die "Farbe" noch mindestens zwei Stunden quellen lassen, um die Haftung an der Rinde zu gewährleisten. Wem das Gemisch zuwenig deckt, kann auch mehr Kalk nehmen.
Wer sich das nicht zutraut kann auch im Gartenbedarf fertige Mischungen kaufen - aber erst lesen was drinne ist ;)

...gutes Gelingen...

Suchworte: Frostschutzanstrich, Kalken, Kalkanstrich, Frostrisse, Frostschutz bei Obstbäumen,
Stachelbär: richtig Pflanzen
 
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Stachelbär

Gartenguru
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Bei Youtube wird unter "Baum anbinden"
vorbildlich gezeigt, wie mit Kokosstrick das Bäumchen am Pfahl befestigt wird.
Das dort beschriebene "Fest anziehen" der Wicklung gilt nur für Kokosstricke
nicht für Kunststoffbänder usw. denn nur Kokosstrick dehnt sich mit der Zeit und schnürt das Stämmchen in der ersten 2-3 Jahren nicht ein.
 

Tiogo

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gilt natürlich nur für „Fuß-Veredelte“ Bäumchen,
Lach, ich krieg mich nicht mehr, sorry. Meine Phantasie geht grad mit mir durch. Stimmt natürlich. Ich mach mittlerweile so viel automatisch, daß ich nicht immer dran denke, daß das jemand ganz anders verstehen könnte. Also: immer das Grüne nach oben, gell!
Dank dir, Stachelbär.
 

joki

Sämling
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Hi,
das Wichtigste hat Tiogo schon genannt.
Dass die Veredlungsstelle nach dem Pflanzen eine handbreit über dem Erdreich liegen muss, gilt natürlich nur für „Fuß-Veredelte“ Bäumchen,
die Hoch- oder Halbstamm veredelten werden ganz normal gepflanzt ;)
Das bedeutet, genauso tief wie die Wurzel im Topf (bei Containerpflanzen) war, so tief muss sie nach dem Pflanzen sitzen.
Ich hatte die Containerballen immer mit den Fingern auflockert und größere Wurzelenden nach aussen gestellt, vor allem dann, wenn die Wurzeln am Containerboden schon im Kreis gewachsen waren - Notfalls einkürzen! - Denn die behalten sonst gerne das „im Kreis wachsen“ bei und die Pflanze wurzelt nie richtig fest an ihrem neuen Platz ein.

Bis 1° Bodentemperatur findet Wurzelwachstum statt. Jetzt gepflanzt "startet" das Bäumchen im Frühling schneller, als die erst dann gepflanzten.
Reichlich angießen (einschlämmen), dazu am besten einen "Deich aus Erde" Gießring um die Pflanze herstellen.
Der Wurzelstock oder Ballen muss gut eingeschlämmt werden, damit die Erde dicht an den Wurzeln anliegt und diese leichter ins angrenzende Erdreich wachsen :) bei eventuellen Hohlräumen ist das problematisch :(

Bei Bäumchen mit Erdballen und wurzelnackte auch so tief pflanzen wie sie zuvor standen.
Da bei vorgenannter Ware oft Wurzeln beschädigt oder abgeknickt sind… all diese kurz hinter dem Schaden abschneiden!
Entweder mit 90°-Schnitt zum Wurzelverlauf oder leicht schräg mit der Schnittfläche nach unten zeigent, jedoch niemals nach oben zur Krone hin.
Wenn Wurzel zurück geschnitten werden, dann muss immer auch die Krone - und ist sie noch so klein - im ähnlichen Verhältnis zurück geschnitten werden, da erstmal weniger Wurzeln für die Versorgung zur Verfügung stehen.
Dabei achte man/frau darauf, dass die letzte Knospe am Zweig, dahin schaut, wohin der neue Trieb wachsen soll.
Nach der letzten Knospe noch 1-2 cm Ast stehen lassen weil das Triebende im Winter immer zurück trocknet.
Diesen dann eingetrockneten Rest kann man/frau im Folge-Sommer bis zum neuen Trieb abschneiden.

Und das Weisseln des Stämmchens nicht mit Dispersionsfarbe usw. sondern nur mit KalkLeimfarbe - Hier im "Magazin" unter
Bäume effektiv vor Frost schützen ist es genauer beschrieben, so kann ich mir das hier ersparen.
Noch ein Rezept:
Zur Herstellung benötigt man Wasser, Branntkalk und TapetenKleister im Gewichtsverhältnis 8:2:1 Das Gemisch sollte so lange verrührt werden, bis es einer cremigen Emulsion gleicht. Nach dem Rühren sollst Du die "Farbe" noch mindestens zwei Stunden quellen lassen, um die Haftung an der Rinde zu gewährleisten. Wem das Gemisch zuwenig deckt, kann auch mehr Kalk nehmen.
Wer sich das nicht zutraut kann auch im Gartenbedarf fertige Mischungen kaufen - aber erst lesen was drinne ist ;)

...gutes Gelingen...
Super und fachlich sehr gut erklärt !
 

joki

Sämling
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Nov 11, 2018
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Weimar
Hi,
das Wichtigste hat Tiogo schon genannt.
Dass die Veredlungsstelle nach dem Pflanzen eine handbreit über dem Erdreich liegen muss, gilt natürlich nur für „Fuß-Veredelte“ Bäumchen,
die Hoch- oder Halbstamm veredelten werden ganz normal gepflanzt ;)
Das bedeutet, genauso tief wie die Wurzel im Topf (bei Containerpflanzen) war, so tief muss sie nach dem Pflanzen sitzen.
Ich hatte die Containerballen immer mit den Fingern auflockert und größere Wurzelenden nach aussen gestellt, vor allem dann, wenn die Wurzeln am Containerboden schon im Kreis gewachsen waren - Notfalls einkürzen! - Denn die behalten sonst gerne das „im Kreis wachsen“ bei und die Pflanze wurzelt nie richtig fest an ihrem neuen Platz ein.

Bis 1° Bodentemperatur findet Wurzelwachstum statt. Jetzt gepflanzt "startet" das Bäumchen im Frühling schneller, als die erst dann gepflanzten.
Reichlich angießen (einschlämmen), dazu am besten einen "Deich aus Erde" Gießring um die Pflanze herstellen.
Der Wurzelstock oder Ballen muss gut eingeschlämmt werden, damit die Erde dicht an den Wurzeln anliegt und diese leichter ins angrenzende Erdreich wachsen :) bei eventuellen Hohlräumen ist das problematisch :(

Bei Bäumchen mit Erdballen und wurzelnackte auch so tief pflanzen wie sie zuvor standen.
Da bei vorgenannter Ware oft Wurzeln beschädigt oder abgeknickt sind… all diese kurz hinter dem Schaden abschneiden!
Entweder mit 90°-Schnitt zum Wurzelverlauf oder leicht schräg mit der Schnittfläche nach unten zeigent, jedoch niemals nach oben zur Krone hin.
Wenn Wurzel zurück geschnitten werden, dann muss immer auch die Krone - und ist sie noch so klein - im ähnlichen Verhältnis zurück geschnitten werden, da erstmal weniger Wurzeln für die Versorgung zur Verfügung stehen.
Dabei achte man/frau darauf, dass die letzte Knospe am Zweig, dahin schaut, wohin der neue Trieb wachsen soll.
Nach der letzten Knospe noch 1-2 cm Ast stehen lassen weil das Triebende im Winter immer zurück trocknet.
Diesen dann eingetrockneten Rest kann man/frau im Folge-Sommer bis zum neuen Trieb abschneiden.

Und das Weisseln des Stämmchens nicht mit Dispersionsfarbe usw. sondern nur mit KalkLeimfarbe - Hier im "Magazin" unter
Bäume effektiv vor Frost schützen ist es genauer beschrieben, so kann ich mir das hier ersparen.
Noch ein Rezept:
Zur Herstellung benötigt man Wasser, Branntkalk und TapetenKleister im Gewichtsverhältnis 8:2:1 Das Gemisch sollte so lange verrührt werden, bis es einer cremigen Emulsion gleicht. Nach dem Rühren sollst Du die "Farbe" noch mindestens zwei Stunden quellen lassen, um die Haftung an der Rinde zu gewährleisten. Wem das Gemisch zuwenig deckt, kann auch mehr Kalk nehmen.
Wer sich das nicht zutraut kann auch im Gartenbedarf fertige Mischungen kaufen - aber erst lesen was drinne ist ;)

...gutes Gelingen...
 
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