Was passiert mit zu langen Aststummeln ?
Die Natur hat zum Teil schon vorgesorgt:
Im Bereich des
Astrings oder
Astansatzes, der zum Baumstamm (nicht zum Ast) gehört,
werden Nährstoffe und Hormone eingelagert, die bei einem
Astverlust das
Kambium anregen sollen, die entstandene Wunde möglichst schnell mit
neuer Rinde zu überwallen.
Das klappt recht gut, wenn der Ast-Verlust nah am Stamm ist ...
...
Ist der Stummel aber zu lang, dann kommt das dabei raus:
...
Oder das, eine Wund-Überwallung wird garnicht erst eingeleitet :
Fäulnis und Pilz sind die Folgen
Vom
Astring aus wird die Rinde zu extra starkem Wuchs angeregt.
Es entseht ein ringförmiger
Wulst, der normalerweise zu wachsen aufhört, sobald sich die Wulst-Ränder über der Wunde berühren und diese so geschlossen wird.
Ist das aber wegen der Länge des Aststummels nicht möglich, so wird aus dem
Wulst ein
Kragen, auch
Abschiedskragen genannt, der immer länger wird, bis der Wuchs sich erschöpft hat.
Das führt teils zu kuriosen "Auswüchsen".
Im Laufe der Jahre wird der Rest-Ast von Pilzen befallen und Insekten haben sich eingenistet.
Das wissen auch die
Spechte und picken in dem Ast nach Käfern und Maden.
Sie folgen dabei dem
verrottendem Holz immer weiter bis in den Baumstamm und legen auch da ihre
Bruthöhlen an. Was den Baum in diesen Bereichen instabiler werden und auch früher absterben lässt.
Höhlenbrüter wie der Specht, sind auf die Folgen solcher Ast-Verluste angewiesen. Das hat sich in tausenden von Jahren aufeinander eingespielt.
Was im Wald gut und nützlich ist, mag ich aber nicht an meinem Gartenbaum, der ja möglichst lange dort
sicher stehen soll.
Um Wunden möglichst schnell Überwachsen zu lassen, muss der Ast bzw. der Reststummel an der richtigen Stelle abgesägt werden.
Ich habe auch noch einen Beitrag im Wikipedia entdeckt, den ich hier nicht rezitieren muss… Du kannst ihn ja bei Interesse lesen.
de.wikipedia.org