12-jähriger Edelkastanienbaum abgestorben

Buntspecht

Sämling
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Jun 26, 2022
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Hallo,
mein 13-jähriger Edelkastanienbaum (Bouche de Bétizac) ist abgestorben. Der Standort ist vollsonnig u. geschützt. Heuer im Frühling trieb er noch aus. Die Triebe blieben klein und sind mittlerweile alle verdorrt. Ich kann auf der Rinde keinerlei Hinweise auf eine Pilzkrankheit finden. Es gab heuer auch keine wirklichen Spätfröste hier und es war zu keiner Zeit zu trocken. Der Baum ist komplett kahl, auch jetzt Ende Juni sind keine frischen Austriebe zu finden.
Der Baum war im vergangenen Jahr noch normal belaubt. Ich meine aber, dass die Blätter schon im vergangenen Jahr nicht ganz so kräftig dunkelgrün waren wie sie sein sollten. Ich konnte im vergangenen Herbst noch fast 20 kg Maronen ernten.
Vor der Buchenhecke unterhalb des Edelkastanienbaumes wächst ein etwa 4-jähriger Edelkastaniensämling, der absolut gesund ist (siehe 4. Foto).
Die mitgeschickten Fotos stammen alle vom 12.06.2022. Zu diesem Zeitpunkt waren die kümmerlichen Triebe noch grün. Mittlerweile sind alle verdorrt.

Ist möglicherweise ein Pilz für das Absterben verantwortlich?
Falls es ein Pilz ist, kann ein solcher ohne allzu große Kosten irgendwie verifiziert werden?
Sollte ich an derselben Stelle bis auf weiteres keinen neuen Edelkastanienbaum pflanzen?

Danke für eure Rückmeldungen u. Hinweise.
 

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Buntspecht

Sämling
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Jun 26, 2022
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Hallo Heike,
danke für deine Info. Jenseits der Hecke ist unbefestigte Schotterfläche. Den Rasen vor der Hecke kontrolliere ich regelmäßig auf Wühlmäuse (verwende eine Gewindestange zum "Sondieren" von Mausgängen) und es gab und gibt dort keine. Wühlmäuse kann ich also ausschließen.

 

rosa-vita

Junggärtner
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Jun 8, 2022
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Standort
Dem schönen Münsterland
Mein erster Verdacht wäre : Wühlmäuse
Das wäre auch meine Vermutung.
Mal am Stamm wackeln, bitte. Möglicherweise sitzt der Baum nicht mehr fest.

Meine 2. Vermutung ist: Salzschaden. Wird auf der angrenzenden Fläche im Winter Salz gestreut?

3. Könnte Trockenstress sein.
In den letzten Jahren hat es ja viel zu wenig geregnet.
Manchmal schafft ein Baum es noch, auszutreiben, aber dann geht er doch noch ein.
 

Buntspecht

Sämling
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Jun 26, 2022
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Danke rosa-vita,
das sind gute Ansätze.
Es wird ringsum nicht gesalzen. Auch zeigt die Buchenhecke bis zum Boden runter keinerlei Schäden.
Der Baum steht an einem der niederschlagsreichsten Gebiete Mitteleuropas. Der Grundwasserspiegel hat sich hier in den letzten Jahren - im Gegensatz zu vielen anderen Gebieten - nicht wesentlich verändert. Es gibt hier weitum keine toten Bäume wegen Trockenstress. Esskastanienbäume sind aus dem Süden und gedeihen südlich der Alpen an Hängen, wo es weitaus trockener ist.
Wir haben zu zweit versucht, den Baum zu wackeln. Geht gar nichts. Der Baum steht bombenfest verankert da.
Und ich muss auch erwähnen, dass die Schotterfläche jenseits der Hecke schon bestand, vor der Baum gepflanzt wurde. Es wurden dort seither keine Veränderungen vorgenommen und es sind dort nie irgendwelche schädigende Substanden in flüssiger oder fester Form in den Boden geraten (Oder anders ausgedrückt: Dort versickert nur Regenwasser).
 

Buntspecht

Sämling
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Jun 26, 2022
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Nachtrag:

Ein Experte war vor Ort. Er hat mir wichtige Informationen gegeben und die Ursache für das Absterben des Baumes untersucht:
Die Edelkastanie braucht tiefgründigen Boden mit hohem Humusanteil.
Kalkige Böden mit PH-Wert über 7 führen zu Blatt-Chlorosen (Blatt ist gelblicher). Die Edelkastanie verträgt keine Böden mit hohem Lehm- und Tonanteil. Regenwasser fließt hier schlechter ab und langer Regen kann dann die jungen Wurzeln schädigen.

Eine Pilzerkrankung ist auszuschließen, es konnten keine Hinweise dafür gefunden werden. Der PH-Wert hier am Standort ist über 7. Mein Baum hatte bereits 2021 eine Chlorose. Der Boden ist zudem extrem lehmhaltig bis in große Tiefen, die Humusschicht ist nur dünn. Lt. Experte haben die Bodenverhältnisse in Kombination mit den sehr anhaltenden Regenperioden 2021 und 2022 hier in dieser Region zum Absterben des Baumes geführt.
 

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