40 Zwetchenbäumchen

spartel111

Sämling
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Hallo an alle!!!
Ich/Wir habe vor kurzen einen Garten übernommen,mit Hütte teich und einigen Bäumchen drauf..Pfirsische,Mirabellen und Kirsche..er ist ca. 1500m2 groß. Da er seit Jahren verwuchert ist wurde jetzt gerodet und gezackert.Bei starken Frost wird noch vom Bauer gerfräst.

Nun haben wir ca 40 Zwetschgenbäume geschenkt bekommen,ebenfalls von einem verwucherten Garten..zwischen 80cm und 1,20 meter groß..diese wurden neben einen alten Baum ausgegraben..also nicht veredelt..Sie kommen jetzt erst mal in Töpfe zum Überwintern...bzw.bis gefräst ist..
Meine Fragen an euch...:)
Kann oder soll ich die Veredeln?
Wenn ja, wie? da gibts ja viele möglichkeiten...:(

Vielen Dank für eure Antworten
 
Zuletzt bearbeitet:

Gartenmaus

Junggärtner
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Hallo Spartel!
Kannst du schon veredeln, ob das wirklich notwendig ist, weiß ich aber nicht... Bei 40 Bäumen ist das jedenfalls eine ganz schöne Arbeit...
Bei Gartenjournal.net findest du dazu eine Anleitung. Die machen das, indem sie im Februar Triebe abschneiden und die dann im Mai mit den Bäumchen verbinden. Hier findest du die genau Anleitung: Zwetschgen veredeln.
Viel Spaß! ;)
 

Gartenmaus

Junggärtner
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Okt 20, 2017
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Ich glaube, das hat nichts mit dem Veredeln zu tun... ob die eher Früchte tragen.
 

Gartenmaus

Junggärtner
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Also ich bin jetzt keine Expertin, aber eine befreundete Gärtnerin meinte, das mache man, damit die Früchte besser schmecken, weil die Wildfrüchte manchmal nicht so lecker sind.
 

Tiogo

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Veredelt wird aus verschiedenen Gründen. Die sogenannte Unterlage (bei veredelten Obstbäumen sind das Wurzel und Stamm/ Teil des Stammes) bestimmt, wie groß der Baum wird, und gegen welche Krankheiten Baum und Früchte anfällig sind. Das sogenannte Edelreis (der Teil, mit dem der Baum veredelt wurde) bestimmt wie die Früchte aussehen, wann sie reifen, wie sie schmecken. Man verwendet also eine möglichst krankheitsresistente, schwachwachsende Unterlage, die auch an das Klima in der der Baum später wachsen soll angepasst ist, und veredelt diese mit einem virenfreien gesunden Edelreis der gewünschten Sorte.

Die ursprünglichen Früchte können aber durchaus auch sehr gut schmecken. In dem Fall wird die Methode auch benutzt, um in relativ kleinen Gärten auf einem einzigen Baum zusätzlich zur ursprünglichen Sorte noch andere Sorten zu erhalten.

Die ausgegrabenen Bäumchen sind Sämlinge. Die werden in der Regel sehr groß (bei Zwetschge bis 6m) und sind dann schwer zu pflegen- für einen regelmäßigen , guten Ertrag muß ein Baum geschult und richtig geschnitten werden. Da bei Samen zudem nicht sicher ist, welche Sorte eingekreuzt wurde, kann man bis zum ersten Fruchtertrag nichts über die Qualität der Früchte sagen. Durch das Veredeln weiß man genau, welche Früchte später an dem Baum hängen.
Alte Zwetschgenbäume und deren Sämlinge sind oft auch noch gegen die meldepflichtige Scharkakrankheit empflindlich. Gegen eine Reihe anderer Zwetschgenkrankheiten gibt es mittlerweile tolerante/ resistente Züchtungen, die auch wesentlich früher in Ertrag kommen.

Sämlinge unbekannter Sorte auf gut Glück mit (eventuell kranken) Reisern oder auch Augen zu veredeln ist nicht sinnvoll. Kann gut gehen, aber bis man es weiß sind Jahren vorbei. Da kann man auch die Sämlinge erst ordentlich erziehen, schaue wie die Früchte sind und wenn sie gar nicht taugen, gute Sorten aufpfropfen.

Zumindest sollte man sich aber in einer guten Baumschule virenfreie Edelreiser holen.
 

spartel111

Sämling
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danke für die Antwort...fände es echt schade die Bäumchen zu Entsorgen...stellenweise schon ca. 1,80m hoch...alle eingetopft..Packe die Töpfe jetzt noch etwas ein und stelle sie ins Feld(Garten) raus..werd mich einfach mal überraschen lassen...:(
Erziehen?
Etwas Edelreis bestellen und Riskieren mit veredeln?o_O
 

Tiogo

Profigärtner
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Entsorgen würde ich die Bäumchen jetzt auch nicht gerade. Zumindest nicht alle- aber 40 Bäumchen sind schon ne ganze Menge, die brauchen viel Platz. Die müssen zudem gepflegt werden und wenn sie mal richtig fruchten, muß die Ernte auch versorgt werden. Die Ernte am Baum oder auf dem Boden zu belassen fördert Krankheiten und kann die weiteren Ernten auf Jahre hinaus verderben.
Wie gesagt: meiner Meinung nach lohnt es nicht, einen Wildling ( Sämling) zu veredeln, solange man weder Wuchskraft, noch Krankheitsanfälligkeit noch Fruchtqualität des Sämlings kennt, da es nicht gesagt ist, daß die Bäumchen als Unterlage für die Edelreiser taugen. Da würde ich dann tatsächlich die erste Frucht abwarten ( die kann durchaus sehr gut sein) und- sollte sie zu wünschen lassen - einzelne Äste einer bekannten, besseren Sorte aufpfropfen; oder aber den Baum dann doch roden und ersetzen. Bis zur ersten Frucht kann man dann auch abschätzen, ob der Baum als Unterlage sinnvoll ist.
Auf jeden Fall, kann man an einem der Bäumchen mal das Veredeln üben. Da braucht man auch erst mal kein Edelreis dazu. Es reicht vom selben Baum ein Zweiglein oder ein Auge.
Erziehen:
Ein Baum in freier Natur wächst wie er Platz und Licht und Nährstoffe hat. Die Fruchtqualität ist zweitrangig, hauptsache es werden keimfähige Samen produziert. Die Nachkommenschaft und somit der Fortbestand der Art ist wichtig.
Der Mensch sieht das ein bisschen anders; er möchte gerne möglichst schöne, große und vor allem wohlschmeckende Früchte und davon möglichst viele haben. Bedeutet, die Früchte brauchen viel Licht, optimale Nährstoff- und Wasserversorgung und Platz. Dazu wird der Baum regelmäßig durch Schnitt in Form gebracht.
Hat man einen jungen Baum vor sich, so kann man sich in späten Jahren viel Arbeit bei der Pflege ersparen, wenn man durch regelmäßigen Schnitt und biegen von Ästen, dem Bäumchen eine Grundform gibt. Außerdem soll durch den Schnitt das Bäumchen ein starkes, tragfähiges Grundgerüst erhalten, damit es nachher nicht unter der Last der Früchte bricht. Und der "fertige" Baum soll Licht ins Innere lassen (damit auch die Früchte im Baum gut reifen) und mit einer Leiter für die weitere Pflege gut zugänglich sein. Für das Erziehen des Baumes rechnet man etwa die ersten fünf bis sieben Jahre.
Solchermaßen erzogene Bäume sind später relativ leicht zu pflegen und bieten alle Voraussetzungen für einen ordentlichen Fruchtertrag.
Für sehr sinnvoll halte ich es, einen Baumschnittkurs zu belegen! Den bieten z.B.Gartenvereine und Baumschulen an.
Mein Tipp: Nur zwei oder drei der Bäumchen behalten, zunächst unveredelt erziehen ; und aus einer Baumschule eine frühe und eine späte Sorte dazukaufen (maximal Halbstamm) So hat man etwas früher Ertrag und eine reiche Ernte verteilt sich auf einen größeren Zeitraum. Zudem brauchen manche Zwetschgensorten eine andere Sorte zur Befruchtung, um einen ordentlichen Ertrag zu bringen.
Bei der Baumschule erfragen, zu was sich die jeweilige Zwetschgensorte eignet. Manche sind z.B. ideal zum Rohverzehr, aber tauge nicht zum Kuchenbacken.
 

Tiogo

Profigärtner
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Dez 10, 2017
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Ich wünsche gutes Gelingen. Mögen die Bäumchen schön wachsen und reiche Ernte bringen
Liebe Grüße
 
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