Bundeskleingartengesetz

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Andreas

Gast
Ist das BKG noch zeitgemäß ?
Als Beispiel will ich mal nenne , daß es in jedem Vorstand einen Pflanzenberater geben muß .
Wozu ?
Die Alten wissen alles besser .
Die Jungen feiern nur im Garten .
Der Rest informiert sich im Internet .
 

LilliaBella

Gartenguru
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Apr 5, 2019
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Andreas,

vorgestern war im TV ein schöner Bericht dazu.

Die Schrebergärten funktionieren noch wie vor 100 Jahren. Viel geändert hat sich wohl nicht. War für mich interessant, da ich so etwas gar nicht kenne weil es das hier nirgendwo gibt.
 
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Andreas

Gast
Obwohl ja genug Platz bei euch wäre .
Im Frühling , während meiner Kreuzfahrt auf Rhein und Mosel , habe ich eine große Wiese gesehen , oberhalb die Häuser der Leute .
Die Wiese war in lauter kleine Stückchen eingeteilt , jedes von einem Zaun umgeben .
Ein furchtbarer Anblick .
Kann man eine so schöne Wiese am Rhein nicht für alle freigeben , wozu braucht jeder ein Handtuch von etwa 4x4 Meter ?
Fiel mir eben dazu ein , paßt nicht hierher , Entschuldigung .
 

LilliaBella

Gartenguru
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Apr 5, 2019
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Weißt du noch wo das war?

Könnte das auch eingezäunt gewesen sein als Wohnwagen Areal ? So kenne ich es von Remagen, der Wohnwagen Paltz am Rhein hat so viele kleine Parzellen wo Wohnwagen dann im Sommer über stehen.

Normalerweise haben die Leute hier große Gärten, alle als Eigentum.
 

Tiogo

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Dez 10, 2017
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Ist das BKG noch zeitgemäß ?
Mehr denn je. Viele sind heute auf dem Egotrip. Das Zusammenleben findet auf immer kleinerem Raum statt und wird zunehmend komplex. Mein Vorgänger auf der Parzelle gehörte noch zu den Gründungsmitgliedern. Die brauchten kaum Regelungen. Sie waren auf die Gärten angewiesen und auf die Gemeinschaft. Wenn was erledigt werden musste wurde es gemacht. Die allererste Gartenordnung war zwei DIN A4 Seiten vorn und hinten mit Maschine beschrieben lang und hat über 50 Jahre ausgereicht.
Bei uns braucht theoretisch jeder Verein einen Fachberater, der kann per Abstimmung in der HV fest in den Vorstand aufgenommen werden. Es kann aber auch ein Fachberater mehrere Vereine betreuen. Finde ich wichtig: Unsere zunehmende Globalisierung bringt neue Pflanzen auch invasive mit. Es tauchen neue Krankheiten und Schädlinge auf. Die Industrie bietet ein gigantisches Chemielabor für den Kleingärtner an. ( Ich will hier nichts verteufeln, da sind auch wichtige und nützliche Stoffe dabei) Früher waren Obst und Gemüse regional- man kannte sie. Das Wissen wurde von den Alten an die Jungen weitergegeben. Die Alten stehen heute vor unbekannten Pflanzen wie jeder Anfänger. Durch den Einsatz von Fachberatern wird das Wissen sehr gezielt und konzentriert in die Vereine gebracht. Sie machen immer wieder Fortbildungen und werden vom Verband mit den neuesten Informationen aus der Wissenschaft informiert.
Der Fachberater ist zudem für die Erfüllung der Gemeinnützigkeit und der Satzung verantwortlich. Er sollte für Verein und Öffentlichkeit Kurse geben und beraten. Sehr wichtig für die Bekanntheit in der Bevölkerung (und somit auch für Mitgliederzulauf).
In einem Punkt muß ich wiedersprechen: Die ganz Jungen wollen wieder ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen. Leider fehlt hier oft das wie. Und im Internet finde ich auch nur die richtigenAntworten, wenn ich in etwa weiß wo und wie ich suchen muß. Theorie und Praxis klaffen da oft auseinander.

In unseren Anlagen sind keine Zäune erlaubt und die einzelnen Parzellen sind nach dem BKleinG ca. 300qm groß
 
A

Andreas

Gast
Weißt du noch wo das war?

Könnte das auch eingezäunt gewesen sein als Wohnwagen Areal ? So kenne ich es von Remagen, der Wohnwagen Paltz am Rhein hat so viele kleine Parzellen wo Wohnwagen dann im Sommer über stehen.

Normalerweise haben die Leute hier große Gärten, alle als Eigentum.

Ich glaube , es war Breisach . Auf der Sraße war mit Pflastersteinen ganz groß " 1933 " eingelassen .
Warum muß das alles privat sein ?
 
A

Andreas

Gast
Mehr denn je. Viele sind heute auf dem Egotrip. Das Zusammenleben findet auf immer kleinerem Raum statt und wird zunehmend komplex. Mein Vorgänger auf der Parzelle gehörte noch zu den Gründungsmitgliedern. Die brauchten kaum Regelungen. Sie waren auf die Gärten angewiesen und auf die Gemeinschaft. Wenn was erledigt werden musste wurde es gemacht. Die allererste Gartenordnung war zwei DIN A4 Seiten vorn und hinten mit Maschine beschrieben lang und hat über 50 Jahre ausgereicht.
Bei uns braucht theoretisch jeder Verein einen Fachberater, der kann per Abstimmung in der HV fest in den Vorstand aufgenommen werden. Es kann aber auch ein Fachberater mehrere Vereine betreuen. Finde ich wichtig: Unsere zunehmende Globalisierung bringt neue Pflanzen auch invasive mit. Es tauchen neue Krankheiten und Schädlinge auf. Die Industrie bietet ein gigantisches Chemielabor für den Kleingärtner an. ( Ich will hier nichts verteufeln, da sind auch wichtige und nützliche Stoffe dabei) Früher waren Obst und Gemüse regional- man kannte sie. Das Wissen wurde von den Alten an die Jungen weitergegeben. Die Alten stehen heute vor unbekannten Pflanzen wie jeder Anfänger. Durch den Einsatz von Fachberatern wird das Wissen sehr gezielt und konzentriert in die Vereine gebracht. Sie machen immer wieder Fortbildungen und werden vom Verband mit den neuesten Informationen aus der Wissenschaft informiert.
Der Fachberater ist zudem für die Erfüllung der Gemeinnützigkeit und der Satzung verantwortlich. Er sollte für Verein und Öffentlichkeit Kurse geben und beraten. Sehr wichtig für die Bekanntheit in der Bevölkerung (und somit auch für Mitgliederzulauf).
In einem Punkt muß ich wiedersprechen: Die ganz Jungen wollen wieder ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen. Leider fehlt hier oft das wie. Und im Internet finde ich auch nur die richtigenAntworten, wenn ich in etwa weiß wo und wie ich suchen muß. Theorie und Praxis klaffen da oft auseinander.

In unseren Anlagen sind keine Zäune erlaubt und die einzelnen Parzellen sind nach dem BKleinG ca. 300qm groß
Vielen Dank für deine Mühe !
Leider ist mir kein junger Gartenbesitzer bekannt , welcher etwas ernten will , auch deren Kinder wollen nichts von Obst oder Gemüse wissen .
Keiner der Leute unter 40 hat Kirschen oder anderes Obst abgenommen . Schon im vorigen Jahr nicht .
Die Pools aber und die Grills werden immer größer .
 
A

Andreas

Gast
Mehr denn je. Viele sind heute auf dem Egotrip. Das Zusammenleben findet auf immer kleinerem Raum statt und wird zunehmend komplex. Mein Vorgänger auf der Parzelle gehörte noch zu den Gründungsmitgliedern. Die brauchten kaum Regelungen. Sie waren auf die Gärten angewiesen und auf die Gemeinschaft. Wenn was erledigt werden musste wurde es gemacht. Die allererste Gartenordnung war zwei DIN A4 Seiten vorn und hinten mit Maschine beschrieben lang und hat über 50 Jahre ausgereicht.
Bei uns braucht theoretisch jeder Verein einen Fachberater, der kann per Abstimmung in der HV fest in den Vorstand aufgenommen werden. Es kann aber auch ein Fachberater mehrere Vereine betreuen. Finde ich wichtig: Unsere zunehmende Globalisierung bringt neue Pflanzen auch invasive mit. Es tauchen neue Krankheiten und Schädlinge auf. Die Industrie bietet ein gigantisches Chemielabor für den Kleingärtner an. ( Ich will hier nichts verteufeln, da sind auch wichtige und nützliche Stoffe dabei) Früher waren Obst und Gemüse regional- man kannte sie. Das Wissen wurde von den Alten an die Jungen weitergegeben. Die Alten stehen heute vor unbekannten Pflanzen wie jeder Anfänger. Durch den Einsatz von Fachberatern wird das Wissen sehr gezielt und konzentriert in die Vereine gebracht. Sie machen immer wieder Fortbildungen und werden vom Verband mit den neuesten Informationen aus der Wissenschaft informiert.
Der Fachberater ist zudem für die Erfüllung der Gemeinnützigkeit und der Satzung verantwortlich. Er sollte für Verein und Öffentlichkeit Kurse geben und beraten. Sehr wichtig für die Bekanntheit in der Bevölkerung (und somit auch für Mitgliederzulauf).
In einem Punkt muß ich wiedersprechen: Die ganz Jungen wollen wieder ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen. Leider fehlt hier oft das wie. Und im Internet finde ich auch nur die richtigenAntworten, wenn ich in etwa weiß wo und wie ich suchen muß. Theorie und Praxis klaffen da oft auseinander.

In unseren Anlagen sind keine Zäune erlaubt und die einzelnen Parzellen sind nach dem BKleinG ca. 300qm groß
Auch mein Garten hatte zur Übernahme keinen Zaun und in Spitzenzeiten waren jede Menge fremde Kinder und Hunde bei mir .
Jetzt sind Zäune zwischen den Gärten erlaubt .
 

Tiogo

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Da liegt es aber sehr im Argen. Was macht denn euer Vorstand?? Kennt der die gängigen Regeln nicht? Klar, wenn man nicht kündigen will, dann muß man alle Augen zudrücken und genau das ist das Dilemma. Dann nehmen sich einzelne immer mehr Rechte raus. Fremde KInder und Hunde auf der Parzelle geht gar nicht. Pools sind nicht zugelassen. Kann das sein, daß eure Parzellen als Wochenendgrundstücke und nicht als Kleingarten laufen. Da sieht es nämlich gleich ganz anders aus.
 

LilliaBella

Gartenguru
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Andreas ,
das ist aber schaden. Der Trend geht aber anderes herum. Ganz viele wollen mehr Obst und Gemüse anbauen . Dann wissen sie wo es herkommt und das es besser schmeckt.
Ulkiger weise ist der Trend vor allem in Städten stark im kommen.
 
A

Andreas

Gast
Da liegt es aber sehr im Argen. Was macht denn euer Vorstand?? Kennt der die gängigen Regeln nicht? Klar, wenn man nicht kündigen will, dann muß man alle Augen zudrücken und genau das ist das Dilemma. Dann nehmen sich einzelne immer mehr Rechte raus. Fremde KInder und Hunde auf der Parzelle geht gar nicht. Pools sind nicht zugelassen. Kann das sein, daß eure Parzellen als Wochenendgrundstücke und nicht als Kleingarten laufen. Da sieht es nämlich gleich ganz anders aus.
Hallo Tiogo , unser Verein ist sogar e.V.
Pools sind nicht verboten , Teiche sollen eine angemessene Größe haben .
 

Tiogo

Profigärtner
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Der Trend geht aber anderes herum. Ganz viele wollen mehr Obst und Gemüse anbauen
Die Erfahrung mache ich hier auch, Wir haben ausreichend Bewerber um die freien Gärten ( viele unserer Pächter hören z.Zt, altershalber auf) und wenn ich den "Neuen" dann von der Drittelregel erzähle fragen die meisten, ob sie auch mehr Gemüse/Obst anbauen dürfen. Wird von mir natürlich bestätigt. Allerdings bremse ich den Tatendrang auch immer gleich ein wenig, weil die Neuen oft nicht abschätzen können wie viel Arbeit das dann tatsächlich ist. Sie sollen ja nicht die Freude am Anbau verlieren weil sie sich übernehmen.

Andreas- nur der Neugier halber- seid ihr auch "Gartenfreunde..... e.V."? Dann wären wir nämlich vom gleichen Verein. Als "Pools" sind bei uns max. Kinderplanschbecken zugelassen und die müssten jede Woche versetzt werden (was ich wiederum etwas unsinnig finde). Und selbstverständlich müssen sie bei Nichtgebrauch abgedeckt werden.
 
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Andreas

Gast
Oh , Tiogo !
Bei diesem Thema packt mich immer die Wut und ich muß mich zwingen , sachlich und kurz zu sein .
Weil alles bei uns beiden so unterschiedlich ist .
Die Größe der Pools ist nicht festgeschrieben , die Großen haben 17 000 Liter Inhalt . Eine Abdeckung erfolgt selten , etwa , wenn Blätter in den Pool fallen . Neuerdings gibt es auch Thermoplanen , welche die Sonnenwärme im Wasser belassen .
Verrücken , jede Woche ? Selbst bei kleineren Pools wäre das Wasserverschwendung , wo liegt hier der Sinn ?
Von Gartenfreunde e.V. habe ich noch nie gehört .
Als Ersatz und letzte Reserve war ich heute bei der Vorstandssitzung und der Übergabe zweier Gärten dabei .
Auf den ersten Blick stellte ich fest , diese Leute machen nur Ärger , wollen Feiern und Trinken , mehr nicht .
Der Garten , den wir Anfang Juli neu vergeben haben , war sehr gepflegt , die älteren Leutchen haben ihn fast staubfrei übergeben .
Heute ist das schon eine Wildnis mit Pool .
Alles steht unter der Losung : " Wir müssen Gärten verpachten " !
Ich schrieb es schon einmal , daß fast niemand dieses Jahr Beeren , Kirschen oder sonstwas abgenommen hat .
Jetzt liegen wieder überall die Äpfel , welche dann von den meisten auf den Kompost geschafft werden .
Ich muß aufhören , meine Wut kommt schon wieder hoch .
 
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