Stauden im Kiesbeet verkümmern

Boris

Sämling
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Hat jemand eine Idee, warum es mir seit einigen Jahren nicht mehr gelingt, Stauden in meinem Kiesbeet zu etablieren? Es ist ein klassisches sonniges, tief ausgekoffertes Kiesbeet aus Kalksplit und Kompost (Anteil Kompost ca. 20 %). Die ersten Jahre ist alles super gediehen, insbesondere salvia nemorosa brachte tief wurzelnde kräftige Pflanzen mit reicher Blütenpracht hervor. Nach wenigen Jahren änderte sich das Bild und nach knapp 10 Jahren kann eigentlich kaum noch eine im Beet etabliert werden. Sämtliche Neupflanzungen verkümmern, die Wurzeln sehen aus wie verbrannt. Nur due Elfenbeindistel mit ihrer tiefen Pfahlwurzel und der Purpurkugellauch scheinen dieses Problem nicht zu kennen, letzerer und bildet unkrautartig Brutzwiebeln aus. Meine Maßnahmen wurden über die Jahre immer absurder. So versuchte ich es mit erdgefüllten Pflanzmulden als Starthilfe, tägliches wässern in den Hitzewochen, Neuausbringen von Kompost, Pflanzen für stark alkalischen Boden ( z.B. Schleierkraut) - alles ohne Erfolg. Inzwischen schaue ich dem Dahinvegetieren der Pflanzen hilflos zu. Ein Austausch des Substrats wäre mit sehr hohem Aufwand verbuden und mangels Erkenntnisse ohne Garantie auf Erfolg. Neulich have ich einen nahezu toten Blue Arrow ausgegraben, die Wurzeln wurzelten ebenfalls nicht tief. Aufgefallen sind mir gelbe Ameisen im Wurzelstock, was mich auf die Idee Wurzelläuse brachte. Finden konnte ich Anfang März jedoch keine.

Ich bin für jede Idee und Hilfe dankbar.

Hier noch ein Foto der Wurzeln von einem ausgegrabenen toten Ziersalbei und einem Gras - letzteres weiß ich leider nicht mehr, was es wahr - zuviel ausprobiert...
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Danke für eure Hilfe

Boris
 

Heikeaustirol

Gartenguru
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Möglicherweise schlägt da der Klimawandel zu. Der Kies wird wärmer als die Jahre davor und hält die Wärme einfach sehr lange. Eigentlich sollte das bei dem hellen Kalksplit nicht so das Problem sein, aber dadurch, daß sich allgemein die Grundwasserspiegel stark abgesenkt haben, kann genau das zum Problem werden.
Ich nehme an, auf die Kalktoleranz der Pflanzen hast du geachtet ?
Vielleicht kannst du noch ein Gesamtbild des Beetes einstellen.
 

Boris

Sämling
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Hallo Heike,

das mit dem Klimawandel hatte ich mir auch schon überlegt, aber ich wohne auf der Schwäbischen Alb, da hatte ich zunächst eher die Sorge, dass es für ein Kiesbeet zu kühl ist. Ein Hauptproblem ist vermutlich u.a., dass die Pflanzen keine tiefen Wurzeln ausbilden und damit in den Trockenperioden im trockenen Kies verbrennen. Wässern war dann allerdings auch nicht die alleinige Lösung. Hier ein Bild vom Somner 2022. Du siehst den verkümmerten Salvia nemorosa. Das waren mal prächtige Stauden. Die meisten wurden bereits ersetzt, aber wachsen nicht an. Rechts im Bild ist alles Kugelpurpurlauch, der wird dann nach der Blüte bald unansehnlich, warum er eigentlich zwischen Gräsern gepflanzt war.

Auf die Kalkverträglichkeit habe ich geachtet, insbesondere beim Nachkauf der Stauden. Schleierkraut wächst z.B in der Natür im Kalkschotter, aber nicht in meinem Kiesbeet.
 

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Pflanzensammler

Gartenguru
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Wesermarsch
Für mich ist der Bereich eine lebensfeindliche/tote Fläche.
Wassermangel und fehlendes Substrat (20% Humus ist hier nichts) machen Leben m.E. unmöglich!
Wovon sollen die Pfalnzen leben? Hitze und Trockenheit tun ein weiteres. Vermutl. befindet sich unter dem Kies auch noch eine Folie ...
Um es ansehnlich zu machen bleiben für mich nur Kunstpflanzen - oder eben alles abräumen und neu (ohne Kies und Schotter) aufbauen.
Jeder Cent ist ansonsten vertanes Geld.
 

Heikeaustirol

Gartenguru
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Es ist nicht meine Aufgabe, über andere zu richten oder auch nur ihr Tun zu werten.
Und eigentlich will @Boris ja auch gar nicht, daß das Beet so aussieht.
Ich glaube, er hat das Problem jetzt selbst erkannt. Ein Beet in Vollsonne, mit Steinen zugeschüttet, dazu auf der Alb, also auch nicht nah am Grundwasserspiegel, wird schwierig werden. Es ist ja auch nichts da, das Wasser zu halten, wenn gegossen wird. Ich staune, daß der Blutweiderich sich da so wohl fühlt. Der Lauch überlebt, weil er die Zwiebel als Speicherorgan hat.
Je nachdem, wo denn unter dem Split der Naturboden anfängt, werden dort nur Tiefwurzler, Zwiebelgewächse oder Pflanzen mit Rhizomen o. ä. wachsen. Ansonsten geht nur die gleiche Tröpfchenbewässerung wie in deinen Hochbeeten. Wobei das Problem von zuviel Wärme und einer Unterversorgung ( woher sollen die Pflanzen Nährstoffe beziehen ? ) bleibt.
Auch wenn das viel Arbeit bedeutet : du solltest das Konzept überdenken.
 

Boris

Sämling
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Hier noch ein Bild, wie das gleiche Kiesbeet im Jahr 2019 noch ausgesehen hat. Die Federgräser waren eigentlich die einzigen Sorgenkinder, da sie einige Kahlfröste im Winter nicht ganz unbeschadet überlebt haben.

Ein Kiesbeet wird übrigens genau so angelegt, wie von mir oben beschrieben und es hat die ersten Jahre auch super funktioniert. Wer sich dafür interessiert, dem empfehle ich das inspirierende Buch "Kiesgärten" von Prof. Dr. Bernd Hertle, u.a. Leiter des Arbeitskreises Staudensichtung des BdS.

Es mag sein, dass das Konzept Kiesgärten noch nicht so bekannt ist. Wer keinen eigenen Kiesgarten besitzt, für den wirkt es tatsächlich erstmal kaum vorstellbar, wie wunderbar blühende und gleichzeitig pflegeleichte Beete eine so unfruchtbar aussehende "Kiesfläche" hervorbringen kann. Wer keinen Kiesgarten besitzt und das Konzept nicht kennt, wird mir wahrscheinlich bei meinem Problem nicht helfen können.
 

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Maxi

Gartenguru
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Ich finde nur Kalksplitt und Kompost ist nicht das richtige für ein Kiesbeet, darunter müsste auch mehr Erde/Sandgemisch sein.Wenn der Kompost verbraucht ist, von was sollen sich die Pflanzen ernähren?

Doch, Kiesbeete sind mir schon bekannt, habe auch selber welche - aber wie gesagt, der Untergrund ist bei mir ein Erde/Sandgemisch und Kies...
Und wie man so ein Kiesbeet anlegt, findest du im Internet auch..
 
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