Wildblumenwiese, Hilfe für Wildbienen

Fiducia

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Oftmals werden Blumenmischungen angeboten, die zwar sehr schön bunt sind, aber für Wildbienen überhaupt nichts bringen. So werden die Blumenwiesen wohl von Honigbienen und anderen Insekten angeflogen, aber gerade Wildbienen sind meist auf einheimische Arten spezialisiert.
In dem Buch "Wildbienen " von Paul Westreich gibt es viele Fotos und Informationen zur Lebensweise der Wildbienen und wie man ihnen helfen kann. Denn die Wildbienen sind gefährdert, nicht aber die Honigbiene. Die Honigbiene hat wohl Probleme wegen Pflanzenschutzmitteln und der Varoamilbe, aber sie wird nicht verhungern.
Für die Wildbiene sind z. B. diese Blumen
ungeeignet : Schmuckköbchen ( Cosmea )
Goldmohn ( Eschscholzia )
Ringelblume
Kornblume
Roter Lein
geeignet sind :
Rotklee
Weißklee
Esparsette
Wiesensalbei
Wilde Möhre

Es gibt z. B. Wildbienen die auf Lysimachia- Arten ( Gilbweiderich, Pfennigkraut ) spezialisiert sind.

In dem Buch wird vorgeschlagen, man sollte entsprechende regionale Wildblumensamen selber sammeln bzw. es gibt dort auch einen Hinweis, wo man was passendes bekommen kann.
weitere Informationen unter dem link : www.wildbienen-futterpflanzen.de
(allerdings zeigt mein PC da nun einen Warnhinweis an ...)
Das Buch ist aber zu empfehlen. Es werden Lebensräume vorgestellt und auch gezeigt, wie richtige Insektenhotesl aussehen sollten. z. B. ist weiches Fichtenholz ungeeignet. Gut nehmen kann man einen Buchenholzklotz, um Löcher hinein zu bohren.Das Holz darf nicht spittern oder reißen.
 

sanftgrün

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Interessant, aber was mich wundert, dass man generell sagen kann: für die "Wildbiene" ungeeignet sind.

So viel ich weiß, gibt es sooo viele verschiedene Wildhummelarten. Da ist es doch schwierig zu sagen, was da nun ganz ungeeignet ist, oder? Gibt's in dem Buch da Begründungen?

Bei der Ringelblume kann ich mir außerdem vorstellen, dass es darauf ankommt, ob die gefüllt ist?

Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich am meisten ganz kleine schwarze Wildhummeln/"-bienen" habe, die auch in der Nisthilfe nisten und die gehen gerne z.B. gerne an Margeriten (die Pollen sind dann auch quietschgelb), aber auch an meinen Balkonkästen sehe ich die oft.

Ansonsten habe ich die "klassischen" Hummeln oft im Garten und die gehen gerne auf Tomatenblüten und brummeln auch sonst herum.

Ich glaube ja ehrlich gesagt gar nicht, dass die Wildhummeln immer soooo wählerisch sind. Es gibt einige Spezialisten, die auch bedroht sind, da sollte man natürlich die entsprechenden Blumen anbauen. Wie z.B. Herzgespann und Wollziest, sind da glaube ich zwei Vertreter.

Was auch gern angenommen wird, ist momentan der Steinquendel. :22x22-emoji-u1f601:


Auf alle Fälle ein spannendes Thema.
 

Fiducia

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Ich glaube ja ehrlich gesagt gar nicht, dass die Wildhummeln immer soooo wählerisch sind

[/QUOTE]
Bitte verwechsle nicht Wildbienen mit Wildhummeln ! Hummeln, die nehmen alles und was sie nicht so bekommen können, da beißen sie auch die Blüten kaputt, um an den Nektar zu kommen. Honigbienen sind auch nicht sehr wählerisch. Es kann schon sein, dass eine Blumenwiese voller Insekten ist, aber trotzdem keine Wildbienen dort Nahrung finden können.
Aber ich habe von den Wildbienen geschrieben.
 

sanftgrün

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Wo ist laut dir der Unterschied?
Der Begriff ist ohnehin nur umgangssprachlich.

Mich interessieren die Fragen oben wirklich.
Ich habe mir Anfang des JAhres mal angesehen wie viele es von diesen wilden Brummern (egal, wie man die nun umganssprachlich nennen will) angeschaut, und es gibt unzählige, die man nicht mal so leicht bestimmen kann.

Also "die Wildbiene" gibt's irgendwie doch nicht. Da muss man dann überlegen, welche man fördern will, oder?
 
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Den Begriff „Wildhummel“ habe ich bis jetzt noch nicht gehört. Kenne nur Erdhummel, Steinhummel, Gartenhummel, Ackerhummel, Baumhummel und Wiesenhummel...
 

sanftgrün

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Vermutlich habe ich da ein Coyright drauf. :22x22-emoji-u1f601:

Aber ich denke, wie Wildbienen heißen, war gar nicht Thema des Threads. :22x22-08:
 
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Soll kein oberlehrerhaftes Verbessern gewesen sein, eine Wildblumenwiese ist doch für alle Bienen und Hummeln ein Schmaus...:22x22-emoji-u1f604:
 

Kakteenfreund

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Oftmals werden Blumenmischungen angeboten, die zwar sehr schön bunt sind, aber für Wildbienen überhaupt nichts bringen. So werden die Blumenwiesen wohl von Honigbienen und anderen Insekten angeflogen, aber gerade Wildbienen sind meist auf einheimische Arten spezialisiert.
In dem Buch "Wildbienen " von Paul Westreich gibt es viele Fotos und Informationen zur Lebensweise der Wildbienen und wie man ihnen helfen kann. Denn die Wildbienen sind gefährdert, nicht aber die Honigbiene. Die Honigbiene hat wohl Probleme wegen Pflanzenschutzmitteln und der Varoamilbe, aber sie wird nicht verhungern.
Für die Wildbiene sind z. B. diese Blumen
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Es gibt z. B. Wildbienen die auf Lysimachia- Arten ( Gilbweiderich, Pfennigkraut ) spezialisiert sind.

In dem Buch wird vorgeschlagen, man sollte entsprechende regionale Wildblumensamen selber sammeln bzw. es gibt dort auch einen Hinweis, wo man was passendes bekommen kann.
weitere Informationen unter dem link : www.wildbienen-futterpflanzen.de
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Das Buch ist aber zu empfehlen. Es werden Lebensräume vorgestellt und auch gezeigt, wie richtige Insektenhotesl aussehen sollten. z. B. ist weiches Fichtenholz ungeeignet. Gut nehmen kann man einen Buchenholzklotz, um Löcher hinein zu bohren.Das Holz darf nicht spittern oder reißen.
Da hast Du ein hochinteressantes Thema angeschnitten. Ich bin vor einigen Tagen darauf gestoßen als ich blühende Pfefferminzzweige zur Abwehr von Wespen auf den Terrassentisch stellte. Das hat Wespen abgehalten aber eine kleine Biene (?) hat sich an den kleinen Pfefferminzblüten gut getan und eine nach der anderen aufgesucht. Da habe ich mir vorgenommen mich des Themas anzunehmen. Als erstes werde ich einmal meine vielen Fotos mit Insekten auf Blüten sichten um zu sehen, was da alles herumfliegt.
 

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Fiducia

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Wo ist laut dir der Unterschied?
Der Begriff ist ohnehin nur umgangssprachlich.
Ich bin kein Experte für Wildbienen. Wenn ein Buch eines Experten den Titel "Wildbienen " trägt, dann wird es schon so richtig sein Es gibt nicht die eine Wildbiene, viele verschiedene !
Es gibt auch nicht nur Bäume. Das ist auch ein Oberbegriff.
Ich wäre allen hier dankbar, wenn man sich hier in dem vor mir eröffneten Thema tatsächlich um Wildbienen kümmern würde ! Es gibt schon andere Themen, die sich mit Insekten und Wildblumenwiesen befassen.
Darum geht es mir hier nicht in erster Linie .
Nicht Hummeln, Honigbienen , Wespen oder Schwebfliegen. Die haben alle auch ihre Berechtigung und es ist gut, wenn für sie Blumen bereit stehen. Aber dafür gibt es schon sehr viel.
Über die Wildbienen weiß man allgemein sehr wenig. Ich weiß auch nicht so sehr viel darüber. Unser Insektenhotel wird gut angenommen, aber so wie wir das gesehen haben, ist es auch nur eine Wildbienenart.
Eine weitere Wildbiene, eine Sandbienenart hatte sich außerdem in einem Sandhaufen angesiedelt. Aber es gibt so viele Arten, die ich auch nicht kenne.
Wenn in einem Fachbuch geschrieben wird, dass manche Blumenarten für Wildbienen ungeeignet sind, dann muss ich davon ausgehen , dass es so stimmt.
Wenn hier jemand das Gegenteil behauptet, wäre es gut, das belegen zu können.
Fundiertes Wissen wäre sehr angebracht beizusteuern. Ich behaupte nicht, dieses Wissen zu haben.
Mir ist das Thema aber wichtig.
Man fördert und unterstützt sonst vielfach Arten, von denen es ohnehin genug gibt und die seltenen werden aussterben, obwohl man doch glaubt, man tut schon so viel für die Insekten.
 

sanftgrün

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Ich habe ganz ehrlich eine Frage gestellt, weil es mich ehrlich interessiert.
Ich finde das Thema nämlich auch spannend. Daher hätte ich gerne gewusst, warum die genannten Blumen für Wildbienen nichts bringen.
Eventuell ist im Buch auch gemeint, dass es nicht den bedrohten Wildbienen hilft. Es sind nämlich nicht alle Wildbienen gleich selten. Leider habe ich das Buch nicht und kann es daher nicht nachlesen. Aber wenn nur drin steht, es bringt nichts, weiß es eventuell jemand anderer. Ich vermute ja, dass der Thread darum handeln soll, welche Blumen für Wildbienen gut sind und welche nicht, oder? :22x22-07:

Ich werde auf alle Fälle mal beobachten, ob die Bienen auf die Ringelblumen gehen, weil gefühlsmäßig hätte ich auch gesagt, dass die nicht so von Wildbienen angeflogen werden.
 

sanftgrün

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Übrigens auf das Seite, die ich gelinkt habe auch, dass vor allem Wildpflanzenstreifen und "wilde Ecken" helfen. Da ist teilweise fraglich, was man davon im Garten umsetzen kann.

Und ja, mal ehrlich, für den meisten Umweltschutz wäre es am besten, keinen Garten zu haben... insoferne, ist einiges vielleicht auch Beruhigung eines schlechten Gewissens?
Aber ich habe eben gerne mein eigenesEckchen.
 

Kakteenfreund

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Wie oben angekündigt habe ich einmal meine Fotos nach Blüten mit Insekten durchgeschaut. Dabei habe ich neben solche mit Bienen auch welche mit Schmetterlingen und Käfern gefunden. Bei den Fotos standen die Blüten im Mittelpunkt. Daher habe ich auf die Bienen weniger geachtet. Nun habe ich festgestellt, dass es nur wenige Arten waren. Eine Auswahl der Fotos habe ich in die Galerie gestellt.
 

Fiducia

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Ich zitiere aus einem Zeitungsbericht der Ostfriesenzeitung:
Hanssen ( Vorsitzender der Nabu- Gruppe Wiesmoor/Großefehn ) : Ein Blühstreifen ist ein Ersatz und kann nie besser sein als das Original,also eine naturbedingte Fläche.
Hanssen erklärt dies am Beispiel einer Kanalböschung . Über Jahrzehnte hab sich dort eine Pflanzenwelt angesiedelt,an die sich die heimischen Tiere angepasst hätten. Von einem neune Blühstreifen würden aber nur 15 % aller Insekten profitieren. Die meisten können mit den Pflanzen erst einmal nichts anfangen. Aber : Ein Ersatz kann langfristig zu einem Original werden.
 

Fiducia

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Ich habe auch schon diese schön bunten Blumenwiesenmischungen von Aldi ausgesät, aber damit wohl eher mir selber eine Freude gemacht, weniger den einheimischen Insekten.
Natürlich ist jede Blumenwiese besser als gar nichts.
Wenn man aber nun z. B. eine natürliche Fläche wie eine vernachlässigte Rasenfläche, in der von Natur aus nun Klee , Gänseblümchen und andere heimische Kräuter ( Unkräuter ) wachsen, umgräbt um da eine Blumenmischung einzusäen, dann schadet das wohl eher als dass es sinnvoll für die Natur wäre.
Wer nun also wirklich den Insekten, und eben nicht nur den Honigbienen und Hummeln was Gutes tun will,sollte sich weiter über die Wildbienen informieren und entsprechendes Saatgut verwenden. Wobei es da natürlich auf die Regionalität ankommt. Es würde ja nichts bringen, eine Mischung, die in Norddeutschland geeignet ist, in Süddeutschland auszusäen, weil es dort ja andere Insekten, andere Wildbienenarten gibt.
DSCI0733.JPG
 
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Fiducia

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Nisthilfen : Es gibt Wildbienen, die ihre Brut in Schneckenhäuser ablegen. Eigentlich soll es die nur in kalkhaltigen Gegenden geben, weil ja auch die Schnecken für ihre Gehäuse Kalk brauchen. Nun ist hier bei mir überhaupt keine kalkhaltige Erde, aber doch hab ich den Garten voll von Gehäuseschnecken. Die lutschen an den Pflastersteinen oder an den Muscheln, die ich vor ein paar Jahren im Garten verteilt hatte. Ob es denn irgendwann auch die passenden Bienen dafür hier gibt, weiß ich nicht.
Die sind wohl eher im Süddeutschen zu finden.
Also ruhig mal einige leere Schneckengehäuser liegen lassen, wenn man sie im Garten findet, oder etwas geschützt beseite legen, wenn sie sonst zertreten würden .
 

Kakteenfreund

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Ich habe auch schon diese schön bunten Blumenwiesenmischungen von Aldi ausgesät, aber damit wohl eher mir selber eine Freude gemacht, weniger den einheimischen Insekten.
Natürlich ist jede Blumenwiese besser als gar nichts.
Wenn man aber nun z. B. eine natürliche Fläche wie eine vernachlässigte Rasenfläche, in der von Natur aus nun Klee , Gänseblümchen und andere heimische Kräuter ( Unkräuter ) wachsen, umgräbt um da eine Blumenmischung einzusäen, dann schadet das wohl eher als dass es sinnvoll für die Natur wäre.
Wer nun also wirklich den Insekten, und eben nicht nur den Honigbienen und Hummeln was Gutes tun will,sollte sich weiter über die Wildbienen informieren und entsprechendes Saatgut verwenden. Wobei es da natürlich auf die Regionalität ankommt. Es würde ja nichts bringen, eine Mischung, die in Norddeutschland geeignet ist, in Süddeutschland auszusäen, weil es dort ja andere Insekten, andere Wildbienenarten gibt.Anhang anzeigen 9861
Auch ich habe in diesem Jahr einmal eine Wildblumenmischung ausgesät. Allerdings wurde ich enttäuscht. Möglicherweise war ich auch selber schuld weil ich an der Stelle der Aussaat nicht regelmäßig gegossen habe. Jedenfalls keimte kaum etwas.
Etwa anderes mache ich schon seit längerem: Ich bringe mir Samen von Wildblumen von meinen Wanderungen mit. Den werfe ich an den Stellen im Garten aus, wo diese Blumen wachsen dürfen. So blühen bei mir Glockenblumen, aufgeblasenes Leimkraut, schmalblättriges Weidenröschen u. a.
 

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