Gartenverein, hat er Zunkunft und welche ?

Stachelbär

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Andreas, post: 12006, member: 1138"]

Das sehe ich nicht ganz so .

Ich selbst habe eingesehen , daß zwar eigener Anbau gut und schön ist , aber wenn man Aufwand und Nutzen nimmt , ist die Wahl schon entschieden . Dazu die trockenen Sommer .

Beispiel : Porree heute die fette Stange 0,88 € .

Möchte nicht wissen , was wir als Verein für die gleiche Menge verlangen müßten .

Viele Rentner sind zu geizig , um Leitungswasser zum Gießen zu nehmen .

Die Gartenfreunde , welche noch werktätig sind , arbeiten zum Teil im Westen , haben wenig Zeit und die dazwischen halten sich mit Anbau eher bedeckt .
 

Stachelbär

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Verstehe Dich... viele junge Leute wollen aber genau wissen was in Ihrem Gemüse ist und was nicht, bei denen stehen die Kosten oder die Rentabilität nicht an erster Stelle.
 
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Pflanzensammler

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Auch hier bei uns gibt es Kleingärten (Schrebergärten). Die "Alten" richten sich nach den Regularien der Vereinssatzung ... die Jüngeren juckt das nicht! Die meisten Parzellen sind in der Hand von Spätaussiedlern die es gewohnt sind sich selber zu versorgen. Da liegt der Schwerpunkt auf Obst und Gemüse, vieles wird eingeweckt. Blumen und Grünflächen verstehen/akzeptieren die nicht wirklich, Nebensache! Der Garten muss Ertrag bringen! Warum gibt es die Aufteilung in diverse verschiedene Bereiche? Warum geforderte Rasenflächen nicht für den Anbau von z.B. Kartoffeln nutzen? Auch Satzungen kann man ändern bzw. anpassen an die sich veränderden Bedürfnisse. Kleingärten sind grüne Lungen in und bei den urbanen Gebieten und müssen nicht nur "schön" sein, sie müssen da sein! Und ihren eigentlichen Zweck erfüllen: Selbstversorgung - so war es ja wohl ursprünglich gedacht!
Wenn ich dann sehe wie die "Gartenkommission" die Parzellen abgeht und bewertet, eingreift in die freie Entfaltung der Pächter verstehe ich den Mitgliederschwund.
 

Stachelbär

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Auch hier bei uns gibt es Kleingärten (Schrebergärten). Die "Alten" richten sich nach den Regularien der Vereinssatzung ... die Jüngeren juckt das nicht! Die meisten Parzellen sind in der Hand von Spätaussiedlern die es gewohnt sind sich selber zu versorgen. Da liegt der Schwerpunkt auf Obst und Gemüse, vieles wird eingeweckt. Blumen und Grünflächen verstehen/akzeptieren die nicht wirklich, Nebensache! Der Garten muss Ertrag bringen! Warum gibt es die Aufteilung in diverse verschiedene Bereiche? Warum geforderte Rasenflächen nicht für den Anbau von z.B. Kartoffeln nutzen? Auch Satzungen kann man ändern bzw. anpassen an die sich veränderden Bedürfnisse. Kleingärten sind grüne Lungen in und bei den urbanen Gebieten und müssen nicht nur "schön" sein, sie müssen da sein! Und ihren eigentlichen Zweck erfüllen: Selbstversorgung - so war es ja wohl ursprünglich gedacht!
Wenn ich dann sehe wie die "Gartenkommission" die Parzellen abgeht und bewertet, eingreift in die freie Entfaltung der Pächter verstehe ich den Mitgliederschwund.
Ja, obwohl ich kein Gartenvereins-Mitglied bin, kenne ich diese Probleme (von Gutachten) und stimme mit Deiner Einschätzung überein.
Das Bundeskleingartengesetz ist nicht mehr zeitgemäß !!!
Kann man noch verstehen, dass mit den geforderten 30% Flächen für Blumen und Ziersträucher, die Bienen und Hummeln, außerhallb der Blütezeit von Obstgehölzen, versorgt werden, so fragt man sich, warum einem Pächter 30% Rasenfläche aufgezwungen werden...
 
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Andreas

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Der Ursprung liegt nicht in der Selbstversorgung .
Dieser war lediglich Bewegung an der frischen Luft - Schreber - Leipzig - Mediziner .
Selbstversorgung kam ab dem 1. Weltkrieg bis Nachkrieg 2. Weltkrieg auf das Programm .
Die Gesetze passen mir auch oft nicht , aber es kann auch nicht jeder machen , was er will .
 

Stachelbär

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Andreas, Du hast recht !
ich habe mal das wesentliche dazu im "Wiki" kopiert (weil es zu unfangreich für einen Link ist) und hier eingestellt:

Schrebergärten
Eine andere Entwicklungslinie lässt sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts auf den für die späteren Anlagen namensgebenden Leipziger Arzt Moritz Schreber zurückführen. Der Orthopäde Schreber war jedoch nicht der Erfinder der Schrebergartenbewegung, sondern gab mit dem Anatomen Carl Ernst Bock und dem 1847 von ihnen entwickelten diätetisch-orthopädischen Konzept lediglich den Anstoss zu zunächst der „körperlichen Ertüchtigung“ dienenden Kleingärten bzw. Gartenkolonien.[16] Es war Schrebers Mitstreiter, der Schuldirektor Ernst Innozenz Hauschild, auf dessen Initiative der erste Schreberverein zurückgeht. Eigentlich ein Schulverein, der in Zusammenarbeit mit den Eltern seiner Schüler entstanden ist, wollte man ihn aber weder Schul- noch Erziehungsverein taufen und so benannte man ihn zu Ehren des verstorbenen Schreber. Im Jahre 1865 feierte man die Einweihung des ersten „Schreberplatzes“ am Johannapark in Leipzig, einer Spielwiese, auf der Kinder von Fabrikarbeitern unter Betreuung eines Pädagogen spielen und turnen konnten. Bis hierhin hat der Schreberplatz nichts mit Gärten zu tun.
Erst ein Lehrer namens Heinrich Karl Gesell war es, der an diesem Platz Gärten anlegte. Zunächst als weitere Beschäftigungsmöglichkeit für die Kinder gedacht, entwickelten sich die Gärten rasch zu Refugien der Eltern bzw. der ganzen Familie. Aus den „Kinderbeeten“ am Rand des Schreberplatzes wurden „Familienbeete“, die man später parzellierte und umzäunte. Ab jetzt nannte man sie „Schrebergärten“.
 
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Andreas

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Ja, obwohl ich kein Gartenvereins-Mitglied bin, kenne ich diese Probleme (von zahlreich erstellten Gutachten) und stimme mit Deiner Einschätzung überein.
Das Bundeskleingartengesetz ist nicht mehr zeitgemäß !!!
Kann man noch verstehen, dass mit den geforderten 30% Flächen für Blumen und Ziersträucher, die Bienen und Hummel außerhallb der Blütezeit von Obstgehölzen versorgt werden, so fragt man sich, warum einem Pächter 30% Rasenfläche aufgezwungen werden...
Solche Dinge werden nicht ganz so streng gehandelt .
Vor allem geht es darum , daß es nur eine Sachfläche sein darf , ein kleiner Schuppen daneben ist verboten . Ein Gewächshaus darf kein festes Dach aufweisen , sondern ein typisches für ein Gewächshaus , Pavillons u ä. dürfen nicht fest mit der Erde verbunden sein ............
 

Tea

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Kann man noch verstehen, dass mit den geforderten 30% Flächen für Blumen und Ziersträucher, die Bienen und Hummeln, außerhallb der Blütezeit von Obstgehölzen, versorgt werden, so fragt man sich, warum einem Pächter 30% Rasenfläche aufgezwungen werden...
Bei einem KGV-Garten von 300 m2, müssen 100 m2 mit Obst und Gemüse angebaut werden. In dieser 1/3 Bewirtschaftung sind auch Komposs, Gewächshaus und einige Blumensorten enthalten. Den Rest kann ich mit Blumen, Rasen oder Ziersträucher bepflanzen abzüglich der babauten Laube. Ich in nicht gezwungen 30% Rasen anzulegen.
 

Tea

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Und dann kommt eine Kommission und kontrolliert alles, Sanktionen inklusive!
Sicherlich kommt eine Kommission und begutachtet, aber sie gibt auch Hilfestellung. Sanktionen erhalten nur die Pächter, die sehr resistent sind. Eine Kündigung wegen unzureichender Bewirtschaftung ist aber sehr schwer. Wenn man die Mitglieder so mobilisiert, dass die Gemeinnützigkeit des Vereines in den Vordergrund stellt, dann arbeiten sie auch mit. Ich erkläre ihnen es immer damit, "wollt ihr mehr für euren Garten bezahlen?" und dies funktioniert ganz gut.
Warum tut man sich das an?
Manche haben nicht das Geld sich ein Haus mit Garten zu kaufen bzw. einen Erholungsgarten.
 

Silvia173

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irgendwo in der Kölner Bucht
Bevor wir Eigenheimbesitzer wurden hatten wir einen Schrebergarten, mit allem Zipp und Zapp. Auf einem ehemaligen Braunkohlrevier-Gelände das aus Lehmwasser aufgesschlämmt wurde und beachtliche Baggerspuren hatte. Wir haben den Garten von Grund auf aufgebaut. Die Satzung/Regeln wurden hart umkämfpt. Warum jetzt die Laube akurat in die Ecke gehört und das Törchen einheitlich sein muss ? Muss man nicht verstehen, gewährleistet aber anders rum, das alle Hütten einen gewissen Abstand haben.
Anfangs konnte ich über all die spießigen Regeln nur den Kopf schütteln, so nach und nach klärte sich jedoch warum das alles : die einen wollten sich zwei Ponys halten, die nächsten sahen das nur als Partymeile, die nächsten als Liegewiese und der übernächste als ewige Baustelle für alle möglichen Anbauten.
Auf lange Sicht ermöglichen diese vielen Regeln ein gutes Zusammen leben. Die Nutzfläche zu erreichen fand ich überhaupt kein Problem, zählen doch Beerensträucher und Obstbäume auch dazu.
Genervt hat mich das der Garten im Nachbarort lag. Irgendwann lag die Entscheidung an, den Garten auf zu geben, da wir ein altes Haus gekauft hatten und merkten die Arbeit frisst uns auf, Das Haus hatte auch einen Garten der wieder urbar gemacht werden musste, als huckeliger Distelacker eines Baustoffhändlers konnte man es nicht mal Garten nennen.
In einem dicht besiedelten Gebiet vermisse ich die strengen Regeln der Kleingärtner oft, gerade wenn es um den Einsatz lauter Geräte um die Regelung von großen Bäumen oder schlichtweg um Gartenkultur geht. Im Verein hat man zwar sehr unterschiedliche Ansätze wie man einen Garten führt und gestaltet, aber man hat den Willen es überhaupt zu tun.
Hier wird mein Garten als Ökoscheiße beschimpft, man schießt mit Absicht Bälle ins Gemüsebeet, gerne auch als Familienspaß zur Kinderkommunion während die Alten zuschauen. Im Verein hätte die die Satzung gegriffen, in der Siedlung ist man der fiese Hoschi mit dem Ungerziefer. (wir haben Fledermäuse am Haus und vom Nabu ein Schild für die Hauswand bekommen)
Dafür kann ich jedoch ständig in den Garten laufen, das Essen ist auf dem Teller drapiert und es fehlt ein bisschen Petersilie ? Aber gerne doch. Abends noch mal im Garten sitzen ? Morgens um 6 im Schlafanzug mal durch den Garten huschen und schauen wie der Tag beginnt ? Das könnte ich nicht wenn ich erst mal ein Stück fahren müsste.

An der Stadtgrenze Kölns gibt es Gärten die per Traktor bearbeitet werden, als gemischten Gemüseacker, man kann dort ein Stück mieten und es scheint immer als würde das rege genutzt. Wenn ich ins Internet schaue nimmt das urbane Gärtnern zu. In meinem Bekanntenkreis gibt es gleich mehrer Imker, einen direkt in der Stadt mit drei Völkern.
Während die Menschen in den ehemaligen Dörfern immer noch versuchen das bäuerliche Leben und dem Kleinstadtmuff zu entkommen merken sie nicht, das in der großen Stadt die Bewegung in die entgegengesetzte Richtung geht.

Ich finde beides gut : Verein aber auch einen Garten ganz ohne Verein. Hauptsache die Leute tun es.
Doch Schrebergärten haben Zukunft, man kann die Satzung evtl überarbeiten, aber so schrecklich viel ist eigentlich nicht nötig.
 
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