Invasive Pflanzen aus Gartencenter und Baumschule

Carla

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Ich habe mich in letzter Zeit etwas mit invasiven Neophyten beschäftigt und dabei festgestellt, dass verschiedene dieser Pflanzen in unseren Gärten weit verbreitet sind. Sie werden in jeder konventionellen Baumschule oder Gartencenter verkauft und in Artikeln von Gartenmagazinen begeistert beworben. Erst heute ist mir das aufgefallen für die Fächerzwergmispel, Cotoneaster horizontalis. Ich zitiere:
Leider ist die Fächer-Zwergmispel etwas aus der Mode gekommen, obwohl sie doch einen so reizenden Wuchs hat (Gartenzauber.com). Auch der Essigbaum wird hochgelobt: der Essigbaum die verkannte Vitaminbombe, malerische Wuchs, eigenwillig-schöne Fruchtsäften,...
In der Schweiz ist der Essigbaum dagegen auf der schwarzen Liste der verbotenen Arten, d.h er darf weder verkauft noch verbreitet werden.

Also entweder ist man in der Schweiz hysterisch oder bei uns eher nachlässig. Nur hier im Gartenjournal habe ich einen kritischen Artikel zum Essigbaum gefunden. Ich schätze ja, dass das eher die Spitze des Eisbergs ist, weil viele Gartenpflanze erst zu den potentiell invasiven Arten gehören, also noch keine Probleme in der Natur machen. Das heißt aber nicht, dass das nicht noch kommen kann.
 

Pflanzensammler

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Auch der Essigbaum wird hochgelobt
Essigbaum ist in einem normalen Garten die Pest! Wächst sehr schön, imposante Fruchtstände, stimmt!
ABER: Ist der erst einmal etabliert vermehrt er sich durch Wurzelausläufer "wie die Pest"! Man muss ihn mögen, ich bin froh das ich den besiegt habe!
Cotoneaster ist da erheblich leichter zu beherrschen! Meine Meinung ...
 

Silvia173

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das habe ich mir so einerm 6er Tray Herbstzauber aus dem Gartencenter gefangen, ich meine es hieß Drachenschwanz ? So ein stinkendes Kroppzeug. Ich finde es im Netz auch nicht, aber schau mal in dem Blumenstrauß die rosagelbgrün panachierten Blätter im unteren rechten Viertel um die Sonnenblume das ist es.

Ob es wirklich invasiv ist weiß ich nicht.
 

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Silvia173

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Soo wer lange sucht, ich würde eher auf Knöterich tippen, es hat Nodien, die Blüte eher unscheinbar. Die Pflanze hat in allen Teilen einen unangenehmen Geruch. Die Wurzeln sind blitzweiß und haben die Dicke von Elektrodraht. Sie bilden unterirdische Wurzelrhizome und kommen an allen Knopflöchern raus.

Zurück zum Thema, da herrscht sehr viel Unwissenheit. Auch bei den schon fies um sich greifenden Arten wie Knöterich, oder indisches Seifenkraut denkt sich oft Niemand etwas. Es sieht halt akurat angepflanzt aus und irgendwie schön einheitlich, so das man denken könnte, endlich hat mal Jemand etwas Anständiges auf den Kreisverkehr gepflanzt, und das Unkraut weg gemacht. Es scheint so unwichtig, ist es aber nicht. :22x22-emoji-u1f622:

Danke Carla das Du darauf hinweist. Cotoneaster, das war mir unbekannt. Alle Arten ? Oder nur der Eine ? Das ist ja irgendwie der Friedhofbodendecker No 1
 

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Silvia173

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die gesuchte Pflanzen heißt laut dem link vom Pflanzensammler : Houttuynia cordata. Der Name ist jetzt geklärt.
Sie hat in meinem Garten versucht die umliegenden Pflanzen zu verdrängen, deshalb dachte ich es gehöre zum Thema, was bei Kulturpflanzen klappt, könnte auch in der freien Natur seinen Lauf nemen.
Entschuldigt bitte, das ich das Ganze hier rein gebracht habe, können wir bitte zurück zum Thema kommen ?

Das man Pflanzen die der heimischen Flora und Fauna schaden, weil sie einheimische Pflanzen verdrängen und den hier wildlebenden Insekten und Kleintieren den Lebensraum zerstören, einfach im Handel kaufen kann.

Dieser stehende Knöterich, Herkulesstaude und indisches Springkraut sind halbwegs bekannt. Pferdehalter kennen das Kreuzkraut, weil es giftig ist und Pferde es dennoch fressen. Das sind die Pflanzen die ab und an großflächig beseitigt werden. Vor allem die Herkulesstaude die Schäden an der Haut hervorruft wird immer wieder bekämpft. Vor 30 Jahren waren die getrockenten Samenstände eine hippe Innendeko, zur Zeit der Trockenblumengestecke und man dachte sich überhaupt nichts dabei ein paar Samen in die Landschaft zu werfen, weil es im Garten so viel Platz benötigt. Heute ist es ein Problem.
Das die im Eingangspost genannten Pflanzen ein Problem sein können, wusste ich nicht.
 
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Carla

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@silvia: ich habe es nur über den Cotoneaster horizontalis gelesen. Aber das ist nur eine Momentaufnahme, so wie ich das verstehe. Es werden auch manche Pflanzen nicht in allen Ländern als invasiv gesehen, weil sie beispielsweise im Süden oder Südosten natürlich vorkommen, weiter nördlich oder westlich aber nicht.
Es gibt für Deutschland, Österreich und die Schweiz jeweils unterschiedliche Listen, wo man den aktuellen Stand nachlesen kann
 

Carla

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Auf der deutschen Managementliste (was auch immer das heißen mag) der eindeutig invasiven Arten finden sich auch ganz bekannte Namen: Eschenahorn, Götterbaum, Robinie, Douglasie, Roteiche, Kartoffelrose, späte Traubenkirsche, Flieder oder Neubelgien-Herbstaster. Bei den potentiell invasiven Arten ist auch der Kirschlorbeer dabei und diese (aus meiner Sicht) furchtbar hässliche runzelblättrige Schneeball.
 

Stachelbär

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Im Gadde mit Ebbelwoi & Flaschebier
Götterbaum Alianthus altissima ist zu einem großen Problem in Gärten und Anlagen geworden.
Anfangs sind die Leute angetan, wenn plötzlich, binnen ein paar Wochen, ein mindest Daumen dicker Trieb bis zu 2 m in die Höhe wächst und sich oft noch im selben Jahr verzweigt.
Selbst am Boden abgeschnitten treibt er immer wieder aus.
Als Baum ist er gefährlich, da Äste und Holz wie Glas brechen können...
 
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Silvia173

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Es fällt mir schwer die Cotoneasters auseinander zu halten, die sehen für mich alle gleich aus.

Ich denke in den Nachbarländern gibt es deshalb schon ganz unterschiedliche Listen, weil die Landschaften teils sehr anders sind, wer will schon durch die Berge kraxeln um dort irgendwelche Pflanezn auszurupfen ? (ganz naiv gedacht)

@ Carla hast Du eine Quelle/Seite mit diesen Listen ? Magst Du die bitte verlinken ?
 
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Fiducia

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Ganz allgemein gesagt gehören Zierpflanzen überhaupt nicht in die Natur. Darum ist es auch schlimm, wenn mache Menschen ihre Gartenabfälle im Wald oder sonst wo in der Natur entsorgen ! Das ganz schlimme Unkraut Franzosenkraut war auch mal eingeführt worden als Zierpflanze.. auch der große Bärenklau, der nun massiv bekämpft werden muss.Invasiv sind vor allem Arten, die auch bei uns in der freien Natur gut zurecht kommen, also mit dem Klima und sonstigen Verhältnissen. Wenn die dann noch Ausläufer bilden und große Räume einnehmen, verdrängen sie die einheimischen Arten.
Houttuynia macht ja auch Ausläufer und kann sich daher auch gut ausbreiten.
Die armenische Brombeere verdrängt bei uns im Wald die einheimische Brombeere. Die armenische steht auch auf der schwarzen Liste in der Schweiz. Die Schweiz ist da wohl vorbildlich . Dass manche Pflanzen hier als invasiv angesehen werden, anderswo aber nicht, liegt eben daran, ob sie am jeweiligen Ort einheimisch sind. Durch den Klimawandel kommen aber auch in früher zu kalten Gegenden nun auch frostempfindliche Pflanzen über den Winter.
Pflanzen, die durch Samenflug oder durch Verbreitung durch Vögel aus dem Garten in die Natur gelangen können, sollte man kritisch betrachten. Ansonsten auf keinen Fall Gartenabfälle in die Natur bringen. Es wird eben nicht nur zu Kompost sondern bringt auch unerwünschte Pflanzen durch Samen oder Ausläufer in die Natur.
 
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Carla

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Wie gewünscht die Links

Deutschland (Bundesamt für Naturschutz)

Die Website Neophyten Schweiz

Österreich
Eine sehr umfangreiche Veröffentlichung des österreichischen Umweltbundesamtes. Die Listen kann man ab Seite 60 anschauen. Das Dokument ist sehr umfangreich und enthält viele grundsätzliche Informationen
 

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Silvia173

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Vielen Dank für die Mühe Carla.
Beim Überfliegen war ich echt erstaunt das es so viel ist. Die Schlauchpflanze hatte ich mir auch in den Garten gepackt, sie ist nicht angewachsen, eine neue wird es Dank Dir nicht geben.
Douglasien gibt es hier bei uns im "Wald" auch, ich hatte mich schon gewundert wie die da hin kommen. Hmpft jetzt weiß ich es ja.
 

Pflanzensammler

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Ich habe mir die Seite "Neophyten Schweiz" angesehen und die Empfehlungen z.T. gelesen ... gut das ich nicht in der Schweiz wohne denn dann könnte ich mein Grundstück roden!:22x22-08:
 
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Fiducia

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Auf der deutschen Managementliste (was auch immer das heißen mag) der eindeutig invasiven Arten finden sich auch ganz bekannte Namen: Eschenahorn, Götterbaum, Robinie, Douglasie, Roteiche, Kartoffelrose, späte Traubenkirsche, Flieder oder Neubelgien-Herbstaster. Bei den potentiell invasiven Arten ist auch der Kirschlorbeer dabei und diese (aus meiner Sicht) furchtbar hässliche runzelblättrige Schneeball.
Kartoffelrosen sind doch sehr typisch an der Küste, auf den Inseln, halten den Boden fest.. dass die nun negativ sein sollen, invasiv, das überrascht mich.. Ich habe die auch im Garten und mag die sehr gern, ist auch für Insekten ganz prima. Während der Blüte habe ich Massen an Hummeln und Bienen darauf und auch ich genieße den Duft, zudem kann man die Blüten und auch Hagebutten essen. Aus den Blüten hatte ich schon mal Gelee gekocht.
Douglasien und Roteichen werden in Nutzwäldern angebaut und die sollen wegen des Klimawandels auch wieder verstärkt angepflanzt werden. Da ändert sich zur zeit auch die Denkweise.Es wird nach Bäumen gesucht, die besser mit dem Klimawandel zurecht kommen, es steht nicht mehr so sehr im Vordergrund, dass die Wald -oder Strassenbäume einheimisch sein müssen.
Traubenkirsche, Kirschlorbeer, ja das ist eine Plage. In unserem Wäldchen wurden Kirschlorbeer entsorgt und abgeschnittene Triebe hatten gleich Wurzeln geschlagen.
 
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Gast332

Gast
Hallo zusammen,
ich hab mir auch die Deutsche Liste durchgeschaut, .... da sind einige meiner Lieblinge aus meinem Garten drauf ..... :-(

Die will ich jetzt nicht alle entsorgen.

Schon alleine meine wunderschönen Löwenmäulchen....

Was macht ihr jetzt mit diesem Wissen?
 
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