Pfirsichbaum trägt keine Früchte

Franco70

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Liebe Gartenfreunde,
ich habe einen kleinen Pfirsichbaum mit ein paar Früchten gekauft und gepflanzt. Er ging leider fast ein, kam dann aber ganz unten doch wieder und erholte sich gut. Das ist nun schon einige Zeit her. Leider blüht er nur kaum und trägt keine Früchte. Woran kann das liegen? Was kann ich tun? Habt Ihr eine Idee?
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LilliaBella

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Was meinst du mit genau unten, aus denn Wurzeln ?

Wie oft hast du ihn geschnitten und in welchem Boden steht er? Bekommt er regelmäßig Dünger? Ist es ein sonniger Standort?
Pfirsiche werden, ähnlich wie die meisten anderen Obstbäume, immer einem Auslichtungsschnitt unterzogen.
 

Franco70

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Der ursprüngliche Trieb ging ca. 1 bis 2 cm oberhalb des Erdreichs ein. Ich kann leider nicht sagen, ob er dort veredelt wurde. Die stelle war jedenfalls etwas dicker. Es entwickelte sich genau dort ein neuer Trieb, den Du jetzt siehst. Er ist nun schon ca. 3 - 4 Jahre alt und ca. 3 Meter hoch. Seitdem er austrieb, sah alles immer sehr gesund aus.

Geschnitten habe ich ihn 1 x im Jahr. Er steht bei mir direkt auf dem Grundstück, der Boden ist aus meiner Sicht eher mager. Wenn die Sonne scheint, dann hat er auch den ganzen Tag etwas davon, allerdings kann es dort auch mal etwas windiger werden.
 

LilliaBella

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Franco,
kennst du dich denn genau mit dem Schnitt aus?
Eine der Besonderheit beim Pfirsich sind die sogenannten wahren und falschen Fruchttriebe wie es im Fachjargon heißt.

Pfirsiche sind anspruchsvolle Bäume, da kenne ich es so, dass sie jedes Frühjahr richtig geschnitten werden müssen.

Kannst du mit Kompost düngen?
Dein Baum benötigt reichlich Nährstoffe, insbesondere Stickstoff und Kalium.
 
A

Andreas

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Meinen Pfirsich behandle ich eher stiefmütterlich , das scheint ihm zu gefallen .
Die Früchte schmecken gut , sind aber kleiner als im Handel .
 

Franco70

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Hallo LilliaBella,
ich habe mir im Youtube einige Videos zum Schnitt angeschaut und schneide danach meine Obstbäume. Meine Apfelbäume tragen damit und auf gleichem Grund alle immer gut, nur der Pfirsichbaum leider nicht - es wächst dort nicht eine einzige Frucht.

Ich hatte daher schon die Vermutung, dass mit dem neuen Trieb bei der Veredelung nun eher die Basis und nicht der Pfirsich durchgekommen ist. Wäre das denkbar? Die Blätter sehen doch nach Pfirsichbaum aus, könnten aber wohl auch eine Kirsche sein.

Mein Nachbar hat Kompost, den könnte ich mal in die Erde einbringen. Wann und wie häufig sollte ich das tun?
 
A

Andreas

Gast
Vielleicht käme hier Gutes zur falschen Zeit . Wenn du in letzter Zeit mehr als sonst gegossen hast , beachte , daß der Baum keine Staunässe verträgt .
 
V

Vergißmeinnicht

Gast
Hallo Franco70!

Wenn es dein Pfirsichbaum ist - er sieht aus, als hättest du ihn mal "gut" beschnitten. Danach hast du nun eine Menge Triebe. Der Baum ist auf Überlebenstour. Er steuerte gegen deine Aktionen.

Liest einer "Gartenratschläge", so meint er vielleicht, Schneiden bringe Fruchtbarkeit. Vom abgeschnittenen Ast kommt logisch gar nichts mehr.
Ich würde an deiner Stelle alle Bäume beobachten - das ganze Jahr über. Wann beginnen die Knospen. Es gibt welche für Blätter, für Blüten. Da kannst du dann jeweils unterstützend eingreifen, damit du ihm hilfst in der Entwicklung. Wo unterscheiden sich Blatt und Fruchttriebe. Lass die Triebe stehen, damit du siehst wo sich was entwickelt oder aus manchen Gründen eben nicht treiben kann, wenn die Triebe geschnitten werden, die erst Jahre Entwicklung für Blüten brauchen. Vergleiche Bäume in der Nachbarschaft mit Standort, Pflege, Erträgen.


P.S. Mich erstaunen immer wieder Streuobstwiesen, um die sich kaum einer noch kümmert. Es sind die einzigen Obstbäumen von denen reichlich und bekömmliches Obst erhältlich sind. Denn sie wissen ganz allein was sie machen müssen ... Nur dürre Äste müssen dort weggeschnitten werden.
 

Franco70

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Hallo Andreas,
gegossen habe ich den Baum bisher noch nicht. Es ist auch schon ein richtiger Baum mit ca. 10cm Stammdurchmesser, der nicht mehr im Topf steht und sich wie alle meine Bäume mit Wasser selbst versorgt.

Hallo Verißmeinnicht,
auch ich mag diese Obstbäume. Daher pflanze ich neue dazu und versuche ich mich zu kümmern. Nur muß ich sicherlich auch noch dazu lernen und bin daher hier. Für Hilfe bin ich offen.
 

LilliaBella

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Auf normalen Streuobstwiesen wachsen keine Pfirsichbäume .

Es ist eine absolut irrige Annahme das normale Obstbäume auf diesen Wiesen von alleine gewachsen sind.

Auch sie wurden vor Jahrzehnten mal von Menschenhand angelegt. Mit robusten, aber veredelten, Obstsorten die dahin passten.
Das waren und sind keine Wildformen.

Trotzdem gehen immer mehr Bäume auf den Streuobst Wiesen ein. Zum einen altersbedingt, wegen fehlenden Schnittmaßnahmen und Klima bedingt.
Streuobstwiesen sind nichts was es über Jahrhunderte gab, was natürlich gewachsen ist. Die gibt es erst seit dem späten 20. Jahrhundert, sind ein Ausdruck einer satten Gesellschaft.

Ein Pfirsichbaum ist, anderes als vielleicht Apfel oder Birnenbäume, kein Baum den man sich selber überlassen kann.
Er trägt seine Früchte wie die Sauerkirchen am einjährigen Holz . Das heißt also an den Trieben, die im Vorjahr entstanden sind.

Jeder Langtrieb fruchtet aber nur einmal.

Im dritten Jahr bildet er keine Blütenknospen mehr und trägt auch kaum noch Blätter.

Eine Besonderheit beim Pfirsich sind die sogenannten wahren und falschen Frucht Triebe. So etwas sollte man genau wissen, wenn man den Baum schneidet. Weil man nicht einfach abschneidet sondern mit Sinn und Verstand einkürzt, den Baum erzieht.

Die falschen Frucht Triebe bilden zwar zunächst Früchte, werfen diese aber im Jahresverlauf ab, weil die kleinen Pfirsiche von den wenigen Blättern nicht ausreichend ernährt werden können.
Falsche Frucht Triebe schneidet man daher ganz ab oder kürzen sie auf kurze Stummel mit je einer oder zwei Blattknospen ein.

Dazu kommt es gibt dutzende Sorten und verschiedenen Wuchsformen. Von jeder Obstbaum Sorte. Jede Sorte hat ihren eigenen Anspruch an den Boden, an Sonne, Wind und Wasser.

Vor allem bei denn heutigen Bäumen, die so anderes sind als noch vor 50 Jahren. Dafür sollte man, idealerweise, vor Ort einen Baumschnitt Kurs besuchen.

Bäume schneiden ist eine Kunst für sich, weil sie leben. Das lernt man nicht wirklich im Internet.

Ganz viele unserer Bauern/Winzer studieren Agrar Wissenschaften und das nicht ohne Grund.
 
V

Vergißmeinnicht

Gast
Oft fehlt es an Beobachtungsmöglichkeiten und daher „lernt“ man in Ausbildungsinstituten um in getrimmter Landwirtschaft kommerziell möglichst mit „Gewinn“ zu arbeiten. Du schreibst richtig über die Stadien der Triebe, Lilliabella. Aber weiß das der Baum nicht?

Ich sah an einem aufgegebenen Bauernhof einen über bis zum Dach reichenden Pfirsichbaum. Jedes Jahr trug er mehr und schönere Früchte, ohne dass sich jemand um einen Schnitt bemühte. Doch eines Tages schüttete jemand Altöl an die Wurzel (aus welchem Grund wohl?) brachte den Baum um.
 

Franco70

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Ich habe bereits mehrfach gehört, dass ein guter Schnitt sehr wichtig ist. Ihr seid gerne eingeladen, mir das zu zeigen :) Ein Gärtner wollte im Frühjahr eh meine Bäume mal schneiden, weil die teilweise auch schon 15 m hoch sind. Bis dahin werde ich mich aber auch mal selber schlau machen. Ein Baumschnitt-Kurs klingt gut. Wer bietet sowas an? Baumschulen vielleicht?

Ich kann allerdings auch nicht ganz glauben, dass der Baum mit meinen Schneide-Künsten seit Jahren nun keine einzige Frucht trägt. Als Ingenieur macht mir da die Wahrscheinlichkeit einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Ist es denn ausgeschlossen, dass es vielleicht doch an dem ursprünglich eingegangenen Stamm liegt? Ich habe Euch mal ein Foto davon gemacht:

2225
 
V

Vergißmeinnicht

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Du hast doch Pfirsichblätter am großen Stamm. Was soll also der abgeschnittene Ast bedeuten?
Sorgen machen mir deine gesprenkelten grünen und dürren Blätter.
 

Franco70

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Das könnten ja auch Kirsch-Blätter sein?! So Google Lens zumindest. Ich denke mal. dass es Pfirsich-Blätter sind, kenne mich aber nicht genau aus.
Wo sehe ich denn gesprenkelte, dürre Blätter im Baum? Für mich sieht das jetzt OK aus:

2235
 
V

Vergißmeinnicht

Gast
Am Boden haben mich die dürren Blätter irritiert und auch gefleckter Bodenbewuchs.

Dein erstes Bild sah mehr nach "Pfirisch" aus, Mit länglicheren Blättern hätte es ein Pfirsich sein können.
Die Nahaufnahme - huch!

Geh bei dir in der Gegend spazieren, finde einen Pfirsich, vergleiche die Blätter mit deinem Baum. Dann hast du die Gewissheit ob du den edlen Zeig am Ende abgeschnitten hast. Bei Bildern lassen sich gut optische Täuschungen machen ...

Ich kann es dir leider nicht sagen, auf welcher Unterlage Pfirsiche veredelt werden, habe auch leider keinen solchen Baum mehr in der Nähe.
 
V

Vergißmeinnicht

Gast
Ich würde - nachdem der Baum schon mal Pfirsich getragen hat - aber vielleicht jetzt kein "Pfirsich" mehr ist - gleich zwei Pfirsichsorten aufpropfen.
Der Stamm ist doch kräftig. Ein Versuch wäre es wert!
Mach dich mal schlau darüber.
 
V

Vergißmeinnicht

Gast
Da hst du zwar recht Andreas (falls man nichts weiter will als ein paar Pfirsiche vom bestens beschnittenen eigenen Baum ernten).
Doch von nichts lernt man mehr als von "Fehlern"!
Was einer danach kennt, ist mehr als nur das "ach wie köstlich", nach einem Biss in den ersten Pfirsich ...
 
A

Andreas

Gast
Klar hast du Recht .
Aber finde mal den richtigen Fehler , auch gute Ratschläge ändern nichts an lokalen Bedingungen oder dem Boden .
Ich wünsche dir einen erfolgreichen Tag !
 

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