Stickstoff und Kalkmangel bei Vögeln

Stephill

Solitärpflanze
Seit
Mrz 8, 2019
Beiträge
73
Standort
Bayern u Tirol
Ist bei uns auch so. Im Winter werden die Knödel kaum angerührt. Dafür wandert jede Woche eine Tüte Rosinen in die Amselmägen. Sobald die Brutsaison beginnt, werden auch die ollen Knödel wieder interessant. Heute morgen war sogar eine Gruppe Schwanzmeisen da.

Ich füttere unterschiedlich stark das ganze Jahr durch. Im Winter mehr Fett, Kerne, Rosinen und Nüsse, ab März bis Mai mit Kalkzusatz. Im Sommer gibts nur noch zwischendurch mal einen Apfel, der im Obstkorb Matschstellen gekriegt hat. Im Herbst gibt es draußen genug Beeren und Krabbeltiere im Laub, da füttere ich dann auch nichts mehr extra. So ab Beginn der ersten Frostnächte füttere ich dann wieder Winterfutter, beginnend mit Streufutter, dann bei Dauerfrost mit selbstgenachtem Fettfutter.

Reine Winterfütterung war früher vielleicht möglich. Aber bis auf Tauben (die produzieren eigene Milch) benötigen alle Vögel tierische Nahrung, also Insekten zur Jungenaufzucht. Da es nachweislich immer weniger Insekten gibt, halte ich es für notwendig, gerade in der Brutzeit zuzufüttern. Es wird oft befürchtet, dass die Vögel das Körnerfutter an ihre Jungen verfüttern, das passiert aber nur dann, wenn sie überhaupt nicht anderes mehr zu verfüttern haben. Die Altvögel müssen ja auch von etwas leben, und da sollen sie lieber bequemes "Fast Food" am Futterhäuschen fressen, damit sie ihre ganze Energie ins Insektenfangen für die Jungen stecken können.

Natürlich kann das kein Dauerzustand sein. Wenn auf Dauer eine (zu) hohe Populationsdichte von Vögeln über die Nahrungs- und Brutplatzressourcen des Lebensraums hinaus künstlich erhalten wird, ist das meiner Ansicht auch nicht sinnvoll.
Aber ich hoffe, dass es hilft, die Artenvielfalt der Vögel über eine befristete Krise hinweg zu bringen. Also zur Überbrückung einer Phase, bis wieder mehr Insekten da sind - hoffe ich jedenfalls.


finde ich eine super Einstellung - denke genau wie Du und mache es auch so.... wobei, wie schon geschrieben, wir am Landhaus, direkt am Waldrand gelegen, bei meinen Eltern seit ein paar Wochen kein Körner-Futter mehr nachgelegt haben - hier in der Stadt (München) füttere ich das ganze Jahr über zu, möglichst abwechslungsreich... mit gesundem Menschenverstand und Beobachtungs-Geduld sieht man aber sehr schnell, welches Futter dringend benötigt wird...
 
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