Hi
rudi1770
find ich prima, dass Du gleich Deine "Hausaufgaben" gemacht hast
da will ich Dich auch nicht warten lassen, zumal es mir Draussen viel zu heiß ist
Einzige Veränderung ist die Anlage eines Folienteiches , zu sehen rechts der Araukaria im Bild 506 , ca. 1,5 m entfernt , ca. 60 cm tief
Obwohl die Andentane tief wurzeln kann, ist sie in 1. Linie ein Flachwurzeler.
Wie bei allen Bäumen findet die Nahrungs- und Wasseraufnahme im Bereich der Kronentraufe statt.
- Nie im Stamm-Bereich giessen - dort kann der Baum kaum Wasser aufnehmen - schadet nur !!!
Falls Wurzel-Bereiche davon überbaut werden oder sonstwie vom Gasaustausch (Luftaustausch) mit der Erdoberfläche abgeschnitten werden, stirbt der Bereich nach und nach ab.
Z. B.: Wenn mehr als 50% der Wurzelfläche einer gesunden Buche mit einer nur 5-7 cm dicken Lehmschicht überdeckt werden, stirbt diese sicher in Kürze ab.
Falls der Teich zuerst da ist, und der Baum sogar direkt an den Rand gepflanzt wird, arrangiert sich der Baum mit dieser Situation. Er bildet unter der versiegelten Fläche (Hofeinfahrt/Teich) nur Haltewurzeln (anderer Wuchs-Parameter) in die Tiefe aus, aber keine Saugwurzeln !!!
Bis im Allgemeinen Bäume
sichtbar auf Wurzelschäden und Versiegelungen reagieren kann 5-10 Jahre (bei Gasschäden noch länger) dauern.
Zuerst werden die Blätter/Nadeln Jahr für Jahr kleiner, dann wenniger, dann fängt der Feinast-Bereich langsam zu vertrocknen usw.
Nein , unterhalb einer ca. 30 cm starken aufgefüllten Sandschicht befindet sich Schwemmland mit vielen Kieselsteinen . Staunässe ist daher mit Sicherheit auszuschließen , eher ist es zu trocken bei längeren Phasen ohne Regen .
Ich gebe Dir recht, das
ist sehr wahrscheinlich, aber meiner Erfahrung nach, nicht auszuschliessen. Hatte schon den Fall 2,5 m Sand-Kies-Gemisch, dann Grundwasser und drunter eine 1,2m starke Lehmschicht, dann wieder Kies... wo und wie immer auch immer das Wasser vor Urzeiten geflossen ist und was es ablagerte...
ich habe an einer Stelle , wo es offensichtlich austritt , das Harz vom Stamm entfernt (Bild 509) . Auch mit Lupe kann ich keine Bohrlöcher finden . Das Harz tritt überwiegend auf der Südseite aus , kommt aus ehemaligen Astansätzen aber auch aus vertikalen Rissen der Rinde .
Ich vermute, dass der Baum zu wenig Wasser bekommt/aufnehmen kann. Indiz hierfür sind die Risse - Frostrissen vergleichbar - Es fehlt die notwendige Feuchtigkeit in Borke (abgestorbene Rinde) und der Rinde (lebender Teil mit Saftbahnen) um diese elastisch zu halten. Die Sonne trocknet diese aus. Das Splintholz darunter (hat viel mehr Saftbahnen) dehnt sich durch die Sonnenwärme aus, die Rinde kann nicht mithalten und reisst vertikal.
Auf der anderen , von der Sonne meist abgewandten Seite (Bild 510) sind auch Risse , es tritt aber kaum Harz aus .
Wie bei Nadelbäumen üblich, versucht Deine Araukaria die Wunde mit Harz zu schliessen, um weiterer Austrocknung vorzubeugen. Doch in der Sonne ist es zu flüssig und läuft weg… neues fliesst nach…
Mit viel Aufwand könnte man diese Stellen beschatten (Stücke aus Alu-Folie) sieht aber interessant bis blöd aus
Eine Möglichkeit den Harzfluss zu stoppen, wäre die Wunden, an denen Äste waren auszubrennen, hilft aber nicht bei Rissen und sieht auch nicht toll aus und man muss Erfahrung damit haben.
Eine mittelfristige Stamm-Beschattung wäre Knöterich (schnell & hässlich) oder eine andere Rankpflanze.
Oder sofort Schlauchstücke senkrecht um den Stamm anbringen, damit 1.5 - 2 cm Abstand (Hinterlüftung) entsteht und dann von unten nach oben (Dachziegel-Effekt) mit Sackleinen umwickeln bis zu den ersten grünen Ästen.
So würde die Sonne den Stamm nicht mehr dierekt aufheizen. Rank-Pflanzen könnten zusätzlich davor gesetzt werden z. B. Ramblerrose.
Ohne die Wasserversorgung sicher zu stellen, wäre das nur ein Bekämpfen von Symptomen.
Ich würde im Abstand von 1.5-2.0 Metern vom Stamm aus kreisförmig Tropferschläuche verlegen. 10 cm tief (Rollrasen drüber) und alle weiteren 30 - 50 cm bis min. 1 m weit über die Kronentraufe hinaus.
Werden die Tropferleitungen tiefer verlegt, kann sogar bei Frost bewässert werden.
Bei besonders wertvollen Bäumen hatten wir das Erdreich großflächig bis zu den ersten Wurzeln mit einem Saug-Spülwagen abgetragen. Eine dünne Drainschicht aus Lava-Bruch-Gemisch darüber und dann die Tropferleitungen. Dann Erd- oder Rasentragschicht usw...
Bei Flachwurzlern die beste und kostspieligste Vorgehensweise.
Leider gibt es keine Garantie, dass diese Maßnahmen noch rechtzeitig wirken.