In Niedersachsen und ich denke in ganz Deutschland ist die Impfung seit 07.06. für alle freigegeben.
Wenn wir wirklich die Krankheitsfälle minimieren wollen, dann ist meiner Meinung nach eine Impfpflicht die einzige Möglichkeit. Es wird immer Menschen geben, die dann trotzdem aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können, aber damit auch diese Menschen wieder ein halbwegs normales Leben leben können brauchen wir einen Herdenschutz. Und natürlich kann es sein, dass wir Kinder vielleicht bis 12 oder 15 Jahren nicht impfen wollen und sie aus der Gruppe rausnehmen. Denn da wir so extrem in der Welt vernetzt sind, wird es immer wieder Einschleppungen von VirusVarianten geben.
Pocken liessen sich nur durch eine Pflichtimpfung eindämmen. Für Polio gab es in meiner Kindheit auch Massenimpfungen wie bei den Pocken. Nur dadurch ist der Rest der Bevölkerung geschützt. Ich kannte einen Jungen, der an Polio erkrankt ist, dass war nicht lustig. Für Masern gab es nie eine Impfpflicht, was das immer wieder aufflammen erklärt. Alle diese Krankheiten sind kein Spaß. Einige haben extreme Langzeitfolgen wie eben bei den Masern. Oder bei den Windpocken wo man den Virus nie wieder los wird und damit immer die Gefahr einer Gürtelrose besteht. Und bei vielen Infektionskrankheiten kennt man noch immer nicht mögliche Spätfolgen.
Meiner Meinung nach können wir uns glücklich schätzen, dass es bereits einen Impfstoff gibt. Für AIDS gibt es nach so vielen Jahren immer noch keinen. Das liegt bestimmt an der Anzahl der Betroffenen und dem erforderlichen Geld für die Forschung. Aus diesem Grund finde ich eine Diskussion über eine Aufhebung von Patenten für äusserst gefährlich, denn der Staat ist derzeit nicht mehr in der Lage die Aufgabe der Impfstoffentwicklung zu übernehmen.
Auch bei Covid ist es nicht anders, wir wissen einfach noch nicht viel über diesen Virus. Er bildet relativ schnell neue Varianten, so dass klar ist, jede neue Infektion mit dem Virus erhöht die Wahrscheinlichkeit einer weiteren neuen Variante. Wir kennen weder die Langzeitfolgen der Impfung noch die der durchgestandenen Erkrankung. Derzeit kennen wir nur Long-Covid. Ein Kollege infizierte sich gleich Ende März 2020. Er hat alles mitgenommen Beatmung, Koma, einen langen Weg zurück in den Beruf. Er kam dann glücklich Anfang November wieder langsam im Homeoffice für eine geringe Anzahl an Stunden zurück.
Ich habe gelesen, dass es Anzeichen gibt, dass bei einer Neuerkrankung mit einer weiteren Variante die Schwere der Erkrankung zunimmt. Da gibt es Ähnlichkeiten mit den 4 Varianten des Dengue Fiebers.
Trotzdem denke ich, dass eine Impfung für den Einzelnen und für die Gesellschaft das Beste ist und das kleinere Risiko birgt.
Die Fussball WM mit Publikum durchzuführen ist/war meiner Meinung nach ein riesen Fehler und ein Skandal. Das die Olypmischen Spiele zumindest ohne Publikum starten finde ich super. Dass es aber nur auf drängen der Bevölkerung dazu kam ist schon tragisch.
Und dabei denke ich vor allem an die Menschen, die sich nicht wehren können und die massiv unter den Covid Massnahmen leiden. Damit wir weiterhin z.B. mit Lebensmitteln versorgt werden können, müssen viele Menschen arbeiten können, sie müssen nicht noch Gedanken darüber machen müssen, wer sie bei ihrer Tätigkeit anstecken könnte. Viele Firmen können schliessen, wenn es massive Ausbrüche gibt, weil z.B. der Produktionsprozess nicht aufrechterhalten werden kann ...und das unabhängig von erforderlichen Quarantänen.
Ich finde es sträflich und skandalös wie Schule im Homeschooling durchgeführt wurde. ...aber alle müssen in Urlaub fliegen und nehmen bewußt in kauf den Nachbarn, Arbeitskollegen und Freunde zu infizieren. Das ist meiner Meinung nach Körperverletzung, da man die Infektion von Mitmenschen bewußt in Kauf nimmt, insbesondere, wenn man in Risiko- oder Hochrisikogebiete fliegt. Dabei dürfte der Flug das Risiko wesentlich erhöhen. Das freitesten sehe ich als kritisch an, da damit nicht nachzuweisen ist, dass jemand wirklich negativ ist. Es ist eine Momentaufnahme und ist nicht sicher. Ich kann trotzdem andere Menschen anstecken. ...und dann kommt noch die kriminelle Energie dazu...
Ich verstehe wie Familien gestresst sind, wenn die Eltern im Home-Office sind und die Kinder herumwuseln, oder die Kinder zuhause und die Eltern arbeiten sind (wie die das schaffen, Hut ab..aber da lauern noch andere Themen), wie die persönlichen sozialen Kontakte fehlen (immerhin haben wir digitale - social media) und man in kleinen Wohnungen gefangen ist. Aber seien wir doch mal ehrlich...wir hatten nie ein Ausgangsverbot. Wir konnten immer nach draussen. Wir konnten uns immer draussen oder auch drinnen austoben. Mal wieder alte Spiele hervorholen...Seilchenspringen, Gummitwist oder Ballspielen in der Familie. Geocaching/Ostereiersuchen in der Familie oder oder...Einzelne Freunde konnte man doch auch immer mitnehmen. Gut, wenn es immer die gleichen sind.
Schule hätte mal draussen stattfinden können. Dabei hätte z.B. der Biologie, Mathematik, Chemie und Physikunterricht in freier Natur zusammen stattfinden können...und vielleicht in kleineren Gruppen mit Mundschutz.
Vieles ist möglich. Ein wenig Kreativität gehört auch dazu. Ich denke auch, dass wir nie wieder so unbedarft miteinander umgehen werden wie vor der Pandemie. Und auch ich vermisse das ständige Händeschütteln und in den Arm nehmen und Küsschen Küsschen überhaupt nicht.
Die nächste Pandemie wartet schon und sie ist dann vielleicht nicht so nett wie Covid....denn es geht viel schlimmer